This House Is Not For Sale

Bon Jovi's großes Comeback!

Nichts außergewöhnliches oder neues, aber gut wie gewohnt: Wo Bon Jovi drauf steht ist auch Bon Jovi drin!

- Review und der wahrscheinlich ausführlichste, ehrlichste Artikel überhaupt, von einem zwiegespaltenen Ex-Fan

 

Bon Jovi ist wieder zurück. Und wie! 

Nach zwei Jahren langer, und damals teils fast aussichtsloser Pause, und nach, mit kurzer Unterbrechung durch "Burning Bridges", noch einem weiteren Jahr Pause, ist Meister Bon Jovi nun wieder guter Dinge zurück. 

Der Sänger, der oft fälschlicherweise sogar von Fans und Leuten die es eigentlich besser wissen müssten als "Band" bezeichnet wird. 

Der Mann der gerne "Unterhaltungsminister" wäre, wenn es das gäbe. 

Der Typ mit dieser scheinbar unglaublichen Gelassenheit und dieser "Ich mache nur mein eigenes Ding, Leckt mich alle" - Ausstrahlung, der oft blödsinnige Sprüche kloppt. Der, dessen Haarpracht im Alter nicht grau, sondern "bege" wird. Ja genau, bege,- es ist ein dezentes, cremiges bege! ;) 

 

Und er ist selbstverständlich auch der, der alle anderen immer mehr in den Mittelpunkt setzen muss als sich selbst (wahrscheinlich rührt auch daher das ewige Missverständnis aus seinem Namen und der Band, selbst sein Manager scheint es ja nicht zu checken, und Meistro selbst schert sich nicht drum), und das, obwohl er derjenige ist mit der unverkennbaren Jahrhundertstimme. ... 

 

Ja genau er, dieser Tangatragende Hampelmann! Mit seinem geheuchelten "ich bin garkein Chliche-Rockstar" Image. Der Mann, der früher, besonders in seinen Anfangsjahren, ständig in irgend einem anderen Puff sein ungezügeltes Unwesen getrieben hat. Ob er sich und sein Drecksverhalten jemals geändert hat wage ich sehr zu bezweifeln, allerdings ist irgendwas schon ein bisschen anders als früher. Er scheint reifer, netter, redefreudiger und auch weicher geworden zu sein.

Inhaltsverzeichnis:

Von schlimmen Zeiten und Aussichtslosigkeit: Harte Schale, weicher Kern. Schwere Jahre für den sonst so robusten Rockstar

"This House Is Not For Sale" ist ein persönliches Album. Sehr persönlich. Möglicherweise befinden sich darauf sogar die aller persönlichsten und ehrlichsten Texte die der Sänger je geschrieben hat. Früher hat er ja fast nie über seine eigenen Gefühle geschrieben, und wenn, dann hätte er es nicht zugegeben. Er sagt er zeigt sich diesmal von einer ganz anderen, sogar sehr verletzlichen Seite. Es ist das emotionalste Album, und nach fast 10 Jahren endlich mal ein Album, was nicht Gesellschaftskritisch ist, sondern vom eigenen Elend handelt. Viel Elend, das er mit diesem Album "verarbeitet" hat. Er schüttet dem Hörer hierbei sein Herz aus. Dabei ist es keinesfalls düster, obwohl der auf den ersten Blick so glücklich wirkende Sänger durch extrem düstere Zeiten gegangen ist. Ein Rockstar zu sein ist eben auch nicht immer so geil. Und Jon Bon Jovi, wie er mit ganzem Namen heißt, hat echt verdammt viel durchmachen müssen, in den letzten drei Jahren. Er fiel in ein Loch und war abgetaucht. Jetzt ist er wieder da - und macht einen emotional ziemlich vernarbten Eindruck. This House Is Not For Sale berichtet von Zweifeln und Verlust, richtet aber auch total den Blick nach vorn.

 

Nach der letzten Tour im Jahr 2013 wurde es verdächtig still um Bon Jovi. In der Tat schien es während der vergangenen Jahre sogar ziemlich aussichtslos. Jon Bon Jovi hatte damals selber gesagt, er weiß überhaupt nicht mehr ob er weitermachen will, es gab musikalisch keine Pläne mehr, er war nach der Tour in ein ziemliches Loch gefallen. In diversen Interviews betonte er mehrfach, dass die letzten Jahre für ihn ziemlich hart und traumatisch gewesen seien. Und das sieht man ihm auch an, in den letzten zwei Jahren ist er sichtbar gealtert, allein nur durch den ganzen ewigen Stress. Er will diese Ära, welche eine schlechte Zeit war, hinter sich lassen, und wieder frisch und guter Dinge in die Zukunft starten, daher war "Burning Bridges" letztes Jahr, auch so eine Art Schlussstrich.

 

Was geschah?

Das aller Heftigste passierte direkt am Anfang der letzten Tour. 2013 hatte Bon Jovi die letzte richtige Tournee. Das Album "What About Now" war in den USA gerade auf Platz 1 der Charts, als die Tour noch nicht mal zu einem viertel geschafft war und im vollen Gange. Es war der 2. April, eine Show in Kanada stand an. Der Manager ruft den Sänger im Hotel an und sagt "Guess what" ... Da wusste er sofort was los ist, denn der Typ ruft eigentlich nur dann an wenn's brennt. Und es war kein verspäteter Aprilscherz. Was los war? Der Stammgitarrist Richie, ein Mann auf den eigentlich verlass sein sollte, ist einfach nicht mehr erschienen! Eigentlich wollte er erst nur auf den letzten Drücker kommen, doch dann kam er gar nicht. Nie wieder. Ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Er ließ alle im Stich. Er ist einfach abgehauen, und danach war es als wäre er nicht mehr existent. Nur, dass er eben nicht gestorben, sondern freiwillig gegangen ist, - angeblich ohne auch nur ein sterbes Wörtchen zu sagen. Ein ganz schöner Arschloch-Move, wenn ihr mich fragt! Für Jon Bon (wie ich ihn immer liebevoll nenne) war das ein heftiger Schlag. Der Typ war seit Kindertagen sein bester Freund, und urplötzlich lässt er ihn, die Band, die Crew und die Fans im Stich ohne wirklich zu sagen was los ist. Er war von Anfang an dabei, hat viele Lieder mitgeschrieben, doch er wollte es wohl nicht mehr tun. Wie es aussieht ging ihm der Album-Tour-Zyklus zu schnell. ... Ernsthaft? Andere bringen jedes Jahr ein Album raus, Bon Jovi ist da echt etwas lahm im Vergleich. Wie auch immer, Jon Bon hätte Verständnis dafür gehabt wenn er aufhören wollte, er wäre der letzte Mensch gewesen der deswegen sauer ist. Doch die Beiden haben sich seit dem nie mehr wieder gesehen oder ausgesprochen. (Ich weiß es zwar nicht, aber ich gehe davon aus er hat versucht ihn zu kontaktieren, aber keine Antwort gekriegt) Stattdessen macht der Kerl jetzt sein eigenes Zeug mit seiner viel jüngeren neuen Freundin. (Das zum Thema er wollte mehr Zeit für seine Familie...)  Allerdings glaube ich schon, dass er einen Grund gehabt hatte zu gehen. Meister Jon Bon wird nicht ganz unschuldig an der Sache sein. Er sagt zwar es gab nie einen Streit, aber hört euch mal "Living with the ghost" genauer an!! "We were like fire and gasoline". Außerdem glaube ich ihm nicht wie er sagt er weiß nicht was passiert ist, was genau der Anlass für das Ganze war. Natürlich weiß er das! Dem Kerl wird die Album-Machart nicht mehr gefallen haben, er fühlte sich zu wenig beteiligt, dann war die Tour zu gigantisch, weil er nicht mit Problemen umgehen kann hat er immer mehr gesoffen, war zu feige was zu sagen, und ist dann einfach abgehauen. Jon Bon wollte Kontakt aufnehmen, doch er war einfach nicht mehr da. So, oder so ähnlich denke ich, ist das abgelaufen. Vielleicht hatten dann beide Seiten zu viel Stolz um sich wieder zusammenzutun. Gerüchten zu Folge, gab es auch die Entscheidung, entweder seine Freundin, oder Bon Jovi. Aber es soll nie einen Streit oder gegeben haben oder um Geld gegangen sein, darauf schwört Jon Bon bei einem Stapel Bibeln, und das glaube ich ihm sogar auch. ...

 

Der Rest von Bon Jovis Tour war dann auch ein einziges Desaster, es war die reinste Katastrophentour. Im Mai in Bulgarien erlitt er einen Allergieschock. Es gab natürlich auch einen riesen Shitstorm von den Fans, wo denn der alte Gitarrist seie. Gott sei Dank gab es einen Aushilfsmann, der diesen Richie auf der vorigen Tour aufgrund seiner massiven Alkoholprobleme schon mal vertreten hatte. Dennoch wurde alles schlimmer. Gegen Ende der Tour viel auch noch der Schlagzeuger aus, welcher operiert werden musste. Das einzige Original in der Band war noch der Keyboarder. Bon Jovi meinte er komme sich vor wie der Singende Affe vor dem Klaviermann. Die ganze Tour über schleppte er sich quasi von Konzert zu Konzert. Daran, dass da noch soundso viele Konzerte vor ihm liegen, konnte er gar nicht denken. Der Mann musste funktionieren, wie eine Maschine. Er hat trotz allen Umständen jede einzelne Show durchgezogen. Das Endresultat war dann körperliche, sowie seelische Totalerschöpfung! Noch ein weiterer Gitarrist, Bob, kündigte nach der Tour.

 

Als diese Tour dann zu Ende war, war es ihm scheißegal ob er jemals nochmal weiter machen wird. Er wollte nicht mehr auf die große Bühne, hat einen Scheiß darauf gegeben ob er je wieder singen, oder seine Gitarre in die Hand nehmen wird. Ich erinnere mich noch an das letzte Konzert, kurz vor Weihnachten in Australien. Am ende sagte er es ist die letzte Show für eine sehr sehr lange Zeit. Und so war es schließlich auch.

2014 war für ihn das schlimmste Jahr. Er sagte bereits öfters, dieses Jahr war sogar das schlimmste in seinem ganzen Leben. Er wollte aufhören, hat sich gefragt warum er das alles überhaupt noch machen soll. Da hatte ich ihn ja damals richtig eingeschätzt, dass er aufhören wollte. Er war ausgelaugt, erschöpft und depressiv. Ja, ich wollte es auch zuerst nicht glauben. Jon Bon Jovi, der Mann, der immer so gelassen und cool rüber kommt, war in einer Depression, in einem tiefen Loch. Von ihm dachte ich immer er schwebt so über allem,- Fehlanzeige. Er war von Selbstzweifeln und Zukunftsängsten geplagt und wusste nicht mehr wie es weiter gehen soll. Über ein ganzes Jahr hat er seine Gitarre nicht angepackt und konnte nicht schreiben. Naja gut, es gab ein paar Privatgigs, da hat er sie schon angefasst, aber ich erinnere mich an ein Video, es war 2014, da saß er da total unmotiviert, wie so ein Häufchen Elend mit den Schultern zuckend und meinte er hat keine Ahnung ob er je wieder Musik machen will. Auch in den Interviews aus dieser Zeit hörte er sich manchmal ziemlich fertig an, was ja auch so war. In dieser Zeit hatte er sich dann ziemlich der Öffentlichkeit entzogen.

 

2015 folgte dann der nächste Schlag! Die Plattenfirma machte Stress. Bon Jovi (und wirklich nur er) war seit Anbeginn seiner Karriere bei dieser Plattenfirma. Sie waren Jahrzehnte lang treu, doch plötzlich ließen sie ihn einfach fallen. Auf einmal wollten sie die alleinigen Rechte an allen Liedern. Bon Jovi musste die mühsam zurückkaufen,- seine eigenen Lieder! Es gab einen heftigen Streit weil sie ihm nicht zahlen wollten, aber sie wollten dennoch ein neues Album. Sie dachten sie besitzen ihn. Da wurde Bon Jovi stinkig und trotzig. Es ging ihm nicht um Geld oder Ruhm, sondern nur um eine echte Partnerschaft. Er sagt Loyalität sei ihm imens wichtig. Sie wollten nicht, aber wollten trotzdem ein Produkt, weil sie beherrschen wollten. Also bekamen sie ein Produkt, mit dem bedeutungsschwangeren Titel: "Burning Bridges". Der Vertrag mit dem Label beinhaltete noch ein (Pflicht) Album, bis er einfach auslief. Auf diesem befinden sich hauptsächlich ältere Songs, Demos und unveröffentlichtes Material aus den letzten 10 Jahren, das neu aufgenommen wurde. Das Ding wurde dann in einer einfachen Papiertüte, ohne Booklet o.ä. (und so erschien es dann auch ohne viel Tam Tam) an deren Postfach gesendet, als Rache. ... Bon Jovi nahm die Sache mit der Plattenfirma, bei der er schon von Anfang an, also seit 30 Jahren war, überaus persönlich. Er wollte weg von der Plattenfirma, auch wenn es ihm das Herz brach. Er wollte ja ohnehin aufhören. Doch letzten Endes fanden sie einen Kompromiss und einen neuen Deal. Bon Jovi ist also wieder bei der alten Plattenfirma. ... Was hat er sich nicht letztes Jahr noch mit "Burning bridges" über die ausgelassen und in die ganze Welt krakehlt, er will von denen weg. Man erinnere sich da mal an den giftigen Titeltrack. Und jetzt? Jetzt ist er doch wieder bei denen und kommt kleinlaut zurück gekrochen. Das ist schon peinlich für ihn, da hat er sich ja schön blamiert. Aber das kommt eben nun mal davon wenn man Dinge in die Welt posaunt, die noch nichtmal richtig feststehen. Schadet ihm nix, würde ich sagen. ...

Was mich ziemlich stört ist, dass Burning Bridges dabei ziemlich stiefmütterlich behandelt wurde. Manchmal kam es echt so rüber als könne er sein eigenes Album gar nicht leiden, keine richtige Hülle, keine Lyrics, keine Videos usw. - dabei ist das Album doch ziemlich gut. Aber es wird noch nicht mal richtig mit gezählt. Zu dem neuen Album heißt es überall es sei das 14. Studioalbum. Das ist aber schlichtweg falsch, This House Is Not For Sale ist das 15. Studioalbum! Burning Bridges ist auch noch da! Ja, mich regt das auf! Auch wenn die Lieder schon älter waren und nur einige neu aufgenommen wurden,- wie kann man nur so mit seinem eigenen Album umgehen, und es auch noch kackdreist "Fan-Album" nennen, obwohl es nur ein Vertragsalbum war. ... 

 

Wären das nicht schon genug Turbolenzen gewesen, gab's auch noch private Probleme. Wie z.B. der Drogenabsturz seiner Tochter, seine Heimat die durch einen heftigen Sturm verwüstet wurde, und er wollte sich einen ziemlichen Scheiß kaufen, den er dann zum Glück doch nicht gekriegt hat. Worauf eine riesige Hate-Welle kam, die er dafür meiner Meinung nach auch total verdient hatte. Das alles verschweigt er aber und tut so als wäre es niemals geschehen. Sowas kann er ja bekanntlich gut. ...

 

Was auch schlimm für ihn war, waren seine Stimmprobleme. Kurz bevor das neue Album erschien, gab es vier Promokonzerte, deren Tracklist nur aus den neuen Songs bestand. Der Sänger erzählte fälschlicherweise er hätte so etwas noch nie gemacht. Lügner! Was war denn bei Lost Highway, hm? Wie auch immer, vor den Konzerten hatte er große Selbstzweifel, ob er überhaupt noch singen kann und ob es noch ausreicht. Und das trotz Gesangsunterricht. Ihm geht es zwar seit einem Jahr schon wieder besser, aber durch diese Shows hat er sich dann endlich wieder aufgerafft, er meint jetzt sieht er Licht am Ende des Tunnels und steht mit einem Bein wieder auf festem Grund. 

Er wollte erstmal gucken wie die Lieder ankommen und ob er sich selbst dafür bereit fühlt, bevor er auf richtige Tour geht. Er war sich unsicher ob der neue Kram überhaupt gut ankommt weil es so herzensnah ist. 

Das Touren gibt ihm übrigens gar nicht mehr so viel. Eigentlich hasst er alles darum, bis auf die Konzerte selber, auf der Bühne ist er in einer anderen Welt. "Er spielt nicht die Musik, sondern die Musik spielt ihn." Es wird zwar wieder eine Tour geben, aber die wird bei weitem nicht so groß wie die letzte. (Wer´s glaubt...) Er sagte auch er mag die kleinen Shows lieber. Bei den Promokonzerten hat er sehr viel geredet und zu jedem Song eine Geschichte erzählt, es wirkte fast wie eine kleine Therapie. Allein darüber zu reden ist schon abführend. Ich glaube manchmal, er hat sich in den letzten 3 Jahren mehr verändert als in den gesamten 30 davor. Er meinte auch in einem Interview, normalerweise kam ihm die letzte Tour immer vor als wäre sie erst gestern gewesen. Diesmal kam es ihm so vor als wäre das ganze bereits 100 Jahre her.

 

Diese dreieinhalb schlimmen Jahre hat er nun mit dem neuen Album verarbeitet. Wie sagt man so schön: Nichts ist so schlecht, dass nicht auch irgendwas gutes dabei heraus kommt. So auch bei Bon Jovi. Denn ohne diesen ganzen Tumult hätte er im Leben nicht gewusst worüber er singen sollte. ... Das ganze Jahr 2014 über hat er nicht schreiben können und seine Gitarre nicht mal angesehen. Auch konnte er nicht singen, nichtmal unter der Dusche meinte er. Ähm... Räusper Räusper... das ist aber gelogen, er hatte doch Auftritte, selbst in dem Jahr! Auch wenn es für ne Zeit keinen Spaß gemacht hat, gekonnt hat er doch. Solche Kontroversen machen mich sauer, ständig stößt man nur auf sowas! Äh wo war ich stehen geblieben?...

Ja,- Er ging jeden Tag auf dem Weg vom Schlafzimmer in die Küche an der Gitarre vorbei und dachte aber nur "leck mich"! Er hasst sich wenn er selbstmitleidig ist und die Songs die dabei entstehen. Es war auch sein ganzer Optimismus weg, er konnte nicht schreiben, steckte zu tief unten aber er wollte doch nie komplett aufgeben. Doch alleine kam er da nicht mehr so ganz raus. Er brauchte viel Hilfe und Zuspruch von Familie und Freunden. Der sonst so souverän wirkende Rocker musste sich erst mühsam wieder aufpäppeln. Etliche Tränen sind geflossen bis sein Kampfgeist zurück war und er endlich wieder in der Lage war zu schreiben. Seine Frau war in dieser Zeit die wichtigste Bezugsperson. Ohne sie hätte er wohl jetzt längst das Handtuch geworfen! Sie hält das alles zusammen. Irgendwann hatte er sich wieder aufgerafft und schloss sich in seinem Zimmer ein um zu schreiben, über all den Kummer. Gott sei dank hat er das Glück so produktiv zu sein, dass er das Ding in wenigen Wochen ausspuckte. Er begann wieder wie der Phönix aus der Asche auf zu erstehen, auch wenn es am Anfang schwer war. Wer ist er, wo steht er, wo ist er mit der Band, wer will er sein und wie lebt er das aus, was ist ihm wichtig, usw.  Im neuen Album dreht sich alles um seine Integrität, und um Wiederauferstehung. Er hat eine Menge zu sagen, und weder sich, noch irgendwem anders irgend etwas zu beweisen! 

 

Wenn man mal genauer hinsieht, sieht man ihm bis heute an, dass es dem Rocksänger lange Zeit nicht gut ging. Ganz schön alt ist er geworden. Durch all den ganzen Stress den er hatte, ist er plötzlich sehr ergraut. Das war er wohl vorher auch schon etwas, aber damals waren seine Haare definitiv nachgefärbt. Er sagt zwar immer er will nicht vorgeben etwas anderes zu sein und an ihm wäre alles echt, aber so ganz stimmt das dann doch nicht. Gut, die Haarfarbe ist mittlerweile definitiv echt, aber die Zähne? Hm...

 

Es gab im Vorhinein als Promo zur ersten Single schon einige Schnipsel auf Instagram & Co. Sowieso wurde für diesen Song ja eine Promo gemacht wie noch nie zuvor. Und auch mehr als fürs eigentliche Album. Instagram Bilder und Videos mit einem Countdown gab es. Irgendwie scheint ihm ja dieser Song doch echt wichtig zu sein. Sogar ein Video wo er (vermutlich von seinem Bruder) unter der Dusche gestört wurde gab es. Dieses Video finde ich ja an sich recht lustig, nur was diese, tschuldigung, bescheuerten Fans daraus wieder machen ist unerhört! Notgeile Kommentare waren quasi schon vorprogrammiert. Schade schade, diese Gesellschaft. -,- 

Das Album bedeutet ihm anscheinend aber wirklich viel. Er will es wie einen Orden an der Brust tragen. Jedem den er vorher traf hat er dieses Album gezeigt und am Handy vorgespielt. Vor den vier Promokonzerten, bei denen das Album ja sogar komplett gespielt wurde, was ich übrigens mal sehr gut finde, war er richtig aufgeregt. Er wusste nicht wie er reagiert und ob er es meistern kann. Selbst der Dreh für einige Musikvideos ergriff ihn so sehr, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. Musikvideo ist übrigens ein gutes Stichwort: Denn es gibt zu fast jedem Song ein Musikvideo! Donnerwetter! Das gab's wirklich noch nie. Hier ließ man sich ganz klar von Beyoncé inspirieren, die hat nämlich damit angefangen ein Visualalbum zu machen. ...

Was mich ja im Vorfeld tierisch aufgeregt hat ist, dass diesmal mehr der Fokus auf der Band hinter ihm steht denn je. Allein schon diese Promovideos mit diesem Vorspann haben mich schon richtig wütend gemacht. Das darf doch wohl nicht wahr sein, müssen die mir ernsthaft noch auf Instagram vor die Nase halten wie "falsch" ich alles sehe?! Auch diese ganzen Bilder... Muss da direkt die ganze Band mit drauf sein? Naja, immerhin sind diesmal auch wirklich alle mit drauf und es fehlt keiner. Sinn macht es ja auch, wegen dem ganzen Integritätsthema und dem neugewonnenen zZusammenhalt,- dennoch stört mich das. Doch seine Aussage, es wäre schwerer da rein zu kommen als einen Amerikanischen Pass zu bekommen sagt doch eigentlich schon alles darüber aus ...

 

Meine Einstellung zu Bon Jovi war, aufgrund meines bereits lange zuvor gescheiterten Fanseins, beim Albumrelease ziemlich düster. Ich habe leider viel negatives erfahren und musste feststellen, dass in Wahrheit echt gar nicht alles so toll ist. (Mehr dazu übrigens weiter unten nach der Review) Ich sehe die Zukunft mit Bon Jovi oft sogar sehr finster! Er wird sich garantiert so ein Team kaufen. Er wird auch in die Politik eingehen, auch wenn er es immer wieder leugnet, der Mann ist doch ein kompletter Gegensatz. Gerade jetz wo der Trump gewonnen hat, wird der versuchen was zu ändern. Dann wird sein Gemeinnützer Kram auch noch mehr werden, und das nächste Album wird jetzt garantiert richtig politisch. Und wetten irgendwann kommen auch noch seine ganzen Sexgeschichten raus?! Ich glaube ja nach wie vor nicht, dass er sich je geändert hat! Auch wenn er immer sagt seine Frau sei die einzige, und er ist kein Clicherocker, bla bla bla... Alles schöner Schein, es gibt doch genug Andeutungen! Aber ich denke, jetzt gerade ist alles noch gut. Vieles ist besser als noch vor ein paar Jahren, der Mann scheint netter, und in den letzten Interviews war glücklicherweise kein einziger ganz schlimmer Klopfer dabei weswegen ich dem Album keine Chance mehr geben würde. Trotzdem hatte ich echt so meine Schwierigkeiten da wieder Anschluss zu finden und so positiv wie möglichst an die Sache ran zu gehen. Letzten Endes habe ich mich viel mehr darauf gefreut das neue Material in meiner Review auseinanderzunehmen, als auf das Album selber.

 

 

 

Video: Bon Jovi im neuen alten Studio

Für die Aufnahmen zum neuen Album ging es wieder in das Studio wo damals in den 80ern alles angefangen hat. Das war für den Sänger eine durchaus emotionale Erfahrung: Bis auf den Mann im Spiegel hat sich rein gar nichts geändert! 

Das Studio ist schön mit Holz ausgekleidet, was für einen guten Klang sorgt. Die ganze Band war gemeinsam im Studio und haben alles zusammen aufgenommen, ganz im Gegensatz zu früher, wo jeder nur seinen Part zuhause in den Laptop eingespielt hat und später alles am Computer zusammengemixt wurde. Das neue Album ist also weitaus "analoger" entstanden. Der Sennheiser Kopfhörer den er im Video trägt ist zwar immer noch nur ein recht billiger DJ Kopfhörer, aber um Längen besser als das popelige Sony Ding was er sonst immer hatte. (Ich hab n bisschen Ahnung von Technik, glaubt mir) Und er trägt ihn diesmal sogar richtig herum. Hinten steht übrigens ein Computer, mit dem selben Monitor wie ich ihn hab. Das Studio kommt bei mir also ziemlich gut an, mir erscheint da so einiges besser als noch beim vorletzten Album, What About Now. - Seine platte Kopfhörer-Frisur sieht übrigens ziemlich witzig aus :D

REVIEW: This House Is Not For Sale

Das Album besteht aus 12 Liedern in der Standartversion, 

17 Liedern in der Deluxe Version, 

und Saturn und Mediamarkt verticken noch 2 zusätzliche Bonustracks. 

Zudem leakte auch noch ziemlich zeitgleich zum Album mit "Burn with me" ein Outtake aus dem vorletzten Album. Wer rechnen kann stellt fest: Wir haben also diesmal insgesamt 19, bzw. 20 neue Tracks, und das ohne Remixe oder Outtakes! Phänomenal!

 

Das Coverbild zeigt eine uralte Photomontage von einem alten, zerfallenen Haus, welches mit massiven Wurzeln fest im Boden verankert ist. Jon Bon sah dieses Bild in einem High-Soceity Magazin und es traf ihn wie ein Schlag. Es drückte genau aus wie er sich fühlte. Es steht für seine Integrität. Er will er selbst sein und weiter machen. Er hat Wurzeln geschlagen, will sich ums Verrecken nicht ändern. Hat sich und der Welt nichts mehr zu beweisen, aber "viel" zu sagen! Es soll kein Konzeptalbum sein, aber durch dieses Bild schrieb sich das Album Quasi wie von selbst. Durch es verläuft ein roter Faden. Das Album handelt von Integritätsfragen, dem Leben, Verlust und Liebe und dem "Schweiß zwischen den Seiten". Was auch immer das bedeuten mag, ich versteh es nicht! Das passt doch gar nicht! ...

In den Texten verarbeitet Bon Jovi seine Erlebnisse und Rückschläge der letzten Jahre. Seine Message: Dieses Haus habe ICH mit jedem Stein aufgebaut. Es steht nicht zum Verkauf! Was am Anfang nach trotzigem Selbstlob klingt, entpuppt sich bald als selbstkritische Beleuchtung der eigenen Karriere. In Songs geht es um Wut und die Frage, ob der Weg, den man gegangen ist, immer der Richtige war. Aber auch über Akzeptanz und dass man weiter Gas geben will. Das Album stellt also eine Art Heimkehr zu den Wurzeln dar und das nicht nur, weil es im selben Studio wie das Debüt damals aufgenommen wurde. Das Hauptthema des Albums ist Integrität, "Wiederauferstehung" und vor allem Weiterzumachen. Die Texte sind sehr persönlich. … Bon jovi hat seit etlichen Jahren die selbe Frau, ist beim selben Label, hat die selbe Band, schreibt seine Lieder immer auf der selben Gitarre (spielt aber nicht immer nur auf der Einen, was man auch auf anderes übertragen kann, ne ;))

- Auf das alles ist er sehr stolz.

 

Ursprünglich sollte das Album am 21.10. erscheinen, wurde dann aber um zwei Wochen nach hinten Verschoben. Mutmaßlicher Grund dafür ist, die Promotour und, dass Lady Gaga, die ja beliebter ist, am gleichen Tag ihr Album raus brachte. Ab Februar nächsten Jahres ist eine Tour geplant, zunächst nur ein Paar Konzerte in Amerika. Jeder der jetzt ein Ticket kauft bekommt die CD gratis dazu! Na, wenn das nicht mal richtig großzügig ist! 

Albumcover
Albumcover

 

Tracklist: 

  1. This house is not for sale
  2. Living with the ghost
  3. Knockout
  4. Labor of love
  5. Born again tomorrow
  6. Rollercoaster
  7. New Year's day
  8. The Devil's in the temple
  9. Scars on this guitar
  10. God bless this mess
  11. Reunion (Start your revolution)
  12. Come on up to our house
  13. Real love
  14. All hail the King
  15. We don't run (2016)
  16. I will drive you home
  17. Good night New York
  18. Touch of grey
  19. Color me in

 

       

 

Label: Island Records (UMG)

Erscheinungsdatum: (Ursprünglich 21.10.2016) verschoben auf 4.11.2016; Streamingrelease: 18.11.2016

Genres/Stile: Rock; Pop/Rock; Country-Rock; Hard-Rock; Pop; Folk-Rock

Länge 19 Track Deluxe Version: 1 Std. 18 Min.

Copyright: Captain Kidd Corp.

Distributed By: Universal Music 

Amazon UVP Standart Edition: CD: 14,99€  -  Vilyl: 22,99€  -  MP3: 9,19€

 

 

 

Kleine Info vorweg:  

Bei einigen Liedern klingt meine Review recht lobend, bei anderen wiederrum sehr zünisch. Das liegt einfach daran, dass ich was Bon Jovi angeht momentan äußerst zwiegespalten bin, und sich meine Sympathien für den Sänger manchmal im Stundentakt ändern. Weiteres zu meiner momentanen Situation deswegen findet ihr unter der Review. Jetzt aber erstmal gute Unterhaltung beim lesen:

 

 

This house is not for sale: (★★★★★)

Aufgeregt hab ich mich erst mal schon rund eine Woche bevor das Lied kam. Über das Cover. Ich finde es wirklich nicht toll. Ich bin froh, dass es nur das Single-Cover ist, und nicht das richtige Cover fürs Album. Wäre auch ein bisschen verwunderlich, meinte der gute Mann nicht schließlich schon vor Jahren er wäre "zu alt" für aufs Albumcover. Das Single-Bild wäre mir in meinem CD Schrank allerdings irgendwie voll peinlich. Gleich die gesamte Band mit auf dem Cover. Muss das wirklich schon wieder sein? Das war für mich wieder wie so ein Schlag ins Gesicht. Weil ich persönlich unter Bon Jovi nur den Sänger selber verstehe. Es ist nämlich sein Name, genauer gesagt sein Nachname, für alle die es noch nicht wussten. Und den Plattenvertrag hat auch nur er. Zurück zum Kontext. Mir gefällt nicht, dass die ganzen anderen Typen da noch mit posieren. Warum auch? Wenn man schon die ganze Band aufs Cover packt, warum bitte nicht auf einer Bühne mit ihren Instrumenten?! Wobei ich es dann doch wieder positiv finde, dass diesmal wirklich alle mit drauf sind, und nicht einer oder zwei fehlen. Entweder ganz oder gar nicht sag ich da. Dennoch sieht das so einfach albern aus, zudem sehen die auch noch alle aus wie Wachsfiguren. Da wäre mir nur die olle Karre die man da im Hintergrund sieht noch lieber gewesen. Die hat schließlich ebenso wenig mit dem Lied zu tun. Aber das Cover, das ist ja eigentlich das aller Nebensächlichste. Es hält mir zwar wieder vor Augen wie falsch diese ganze Bon Jovi Sache für mich ist, aber man darf auch keinen Song nach der Verpackung beurteilen. Deswegen soll das ja auch keine Kritik an dem Song sein.  ... Bevor ich auch nur einen Ton von dem Lied gehört hatte, kannte ich schon das Musikvideo. Ich habe immer den Sound ausgeschaltet weil ich mich nicht spoilern wollte, sondern den Song, wenn ich ihn das erste mal höre komplett und in voller Qualität hören wollte. ... Das Erste was mir aufgefallen ist, ist dass der Herr Bon Jovi wieder einmal seinen Ehering nicht trägt. Mit Ausnahme bei der Friedhofszene. Oouuuuhhh!!! Was das wohl bedeuten mag...  Das Video wird ja auch gescriptet sein, auf den großen Konzerten trägt er ihn aus "Sicherheitsgründen" auch nicht usw. Dennoch stößt mir das etwas Sauer auf. Wo soll er denn da bitte verloren gehen?! Da kommen in mir gleich wieder so gewisse Gedanken auf. Gedanken die mich früher mal zum Verzweifeln gebracht haben. Ich frage mich ja ohnehin wie ich das ganze Fan-Gedöns früher immer ausgehalten habe... Auch aufgefallen ist mir, dass die olle Karre die er fährt weder einen Anschnallgurt, noch ein Nummernschild hat,- nochmal ouuuh. Und was mir auch immer wieder ins Auge fällt ist wie er geht. Eine extrem selbstbewusste Gangart hat der Typ, erinnert mich immer an so einen Cowboy der gerade von seinem Pferd gestiegen ist. Die Einblendungen von einem ausgestopften Tiger, und wie er da über den Friedhof tänzelt finde ich ziemlich geschmackslos. Aber ich mein, okay, über die Gräber zu latschen passt immerhin ziemlich gut zum Text. Ansonsten ist das Video halt ein ganz normales Musikvideo. Gefallen tun mir die Szenen im Wald und wie er mit dem alten Auto herumfährt. Die Stimmung und Atmosphäre passt, bis auf weiteres ist das Video einigermaßen gelungen. Und sagen wir mal so, es gab schon weitaus schlimmere Musikvideos von Bon Jovi (*Hust*, Because we can *Hust*). Da ist das hier richtig richtig nett. 

UMG schrieb darüber: "Stilecht sehen wir Jon Bon Jovi dabei zu, wie er im Oldtimer durch die leeren Straßen einer Stadt fährt - scheinbar auf Weg zu einem Ort, der ihn an Vieles erinnert. Wenig später performen Bon Jovi und Band in der Lobby eines wunderschönen, halb verfallenen Gebäudes, das im Laufe des Videos immer größere Wurzeln in den Boden schlägt. All das wird von der eingängigen Melodie des Songs und gefühlvollen Textzeilen wie "I hammered each nail, this house is not for sale" ("Ich habe jeden einzelnen Nagel reingeschlagen, dieses Haus steht nicht zum Verkauf") untermalt. Man darf also gespannt sein - und muss dafür auch kein Haus kaufen."

Jup, dem Statement ist nichts merh hinzuzufügen. 

So, nun aber endlich Butter bei die Fische,- kommen wir zu dem eigentlichen Lied. 

This house is not for sale,- vom Titel her und was man vorher so wusste, hatte ich ein bisschen Angst. Dennoch hatte ich eigentlich die ganze Zeit über ein gutes Bauchgefühl. Und was soll ich sagen? Man kann von Bon Jovi halten was man will, dieser Sänger hat einfach ne Jahrhundertstimme! Und damit mein ich nicht dass er jeden Ton perfekt treffen würde, nein, diese Stimme hat einfach Charakter! Und als ich den Song das erste Mal gehört habe ist es mir wieder aufgefallen,- diese Stimme hat nicht nur enormen Wiedererkennungswert und Ausstrahlung, sondern auch einen Charakter wie kaum eine andere! Vielleicht war es das, was es mir seit jeher an Bon Jovi angetan hat. 

Diese "ich tu nur was ich will" Ausstrahlung, und dieses Herrliche "ihr könnt mich alle mal" Gefühl. Diese trotzige Coolness und dieses vermeintlich fette Selbstbewusstsein was dieser Mann hat, man hört es in der Stimme. Die Stimme klingt sehr knackig, und wenn ich es nicht besser wüsste würde ich denken er sei 30. Sowieso ist die Musik für einen Rocker der so lange schon im Geschäft ist erstaunlich frisch, und im Gegensatz zu vielen andern nicht irgendwo weit in der Vergangenheit festgefahren. Als ich das neue Lied das erste Mal hörte dachte ich erst, Meh, wieder einmal Oho - Gesänge, und der Akkord am Anfang erinnert mich in der Tat, wie viele andere auch, ein bisschen an "Have a nice day". Aber nach allem was ich in den letzten Monaten wegen Bon Jovi durchgemacht hab, nach all den Zweifeln, schlechten Erfahrungen, für mich unverzeihbare Dinge die ich herausgefunden habe, egal wie ich den Kerl auch hassen will... Ich kann mir einfach nicht mehr helfen,- der Song ist ziemlich geil! Wenn ich etwas anderes sagen würde wäre das doch glatt gelogen! Klar ist es jetzt nichts neues, kein neuer Stil, kein neues Genre, und es ist ein Typischer Bon Jovi Rocksong. Der ist unverkennbar, das hört man einfach. Das Einzige was ich hier kritisieren könnte ist, dass es eben so typisch nach Bon Jovi klingt. Es ist einfach wie immer, nichts außergewöhnliches. Ein Mix von so vielem was man in den letzten Jahren von Bon Jovi gehört hat. (Kritiker würden sagen: Kennste eins, kennste alle) Aber, so leid es mir tut, es trifft genau meinen Geschmack, ob ich will oder nicht. Ich finde es manchmal selber bei mir ein bisschen doof, manchmal würde ich gerne was Anderes hören, aber wenn ich nach neuer Musik suche kenn ich das entweder alles schon, oder es gefällt mir nicht. 

Das soll aber hier nicht das Thema sein. Der neue Song gefällt mir jedenfalls sehr gut, er übertrumpft selbst für mich so Einiges was man von Bon Jovi in den letzten Jahren so gehört hat. Ich kann dem Ding einfach nur 5/5 Sternen geben, alles andere wäre unfair! Man merkt, der Song scheint sehr ehrlich zu sein. Lyrisch passt das Lied wie die Faust aufs Auge zu diesem Comeback. Es geht darum sich nichts nehmen zu lassen, sich treu zu bleiben, bei seinen Wurzeln zu bleiben. Jon Bon, das alte Haus, hätte fast seine Seele verkauft, doch dieses Haus steht nicht zu Verkauf. Es ist schon kaputtgemacht. Er hat es mit eigenen Händen aufegabaut, und flickt es auch nun mit eigenen Händen wieder zusammen. Back to the Roots,- deswegen auch das Wurzel-Baumhaus-Ding. Ihm wurde in den letzten Jahren vieles kaputtgemacht, er hatte viel Kummer, doch er gibt nicht auf, er lässt sich nicht verrücken, er bleibt wie er immer war und macht einfach weiter, jetzt erst recht! Es geht um seine Karriere und die Verbundenheit mit der Band. Seine Integrität. Er macht weiter das was er am besten kann. Er hat sich sein Leben lang nie geändert, und damit fängt er auch gar nicht erst an. Über sonst hat er ja auch nichts zu singen. Die Wiederauferstehung nachdem er beinahe seine Karriere aufgegeben hätte, davon handelt der Song. Und er haut sich mit jedem Wort fest auf die Brust. Dieser Text, passt doch ironischer Weise glatt auf meinen ganzen Knatsch mit Bon Jovi. Wie schafft der das eigentlich immer, genau das zu singen was genau zu diesem Zeitpunkt auf mein Leben passt?! Auf all das was auch ich durchgemacht habe. Es ist als wolle er mir sagen es soll nun noch einmal alles sein wie es früher war. So wie ich es mir tief in mir drin wünsche. Coming home. Allerdings würde das ganze nicht so selbstbewusst und fröhlich klingen wenn es mein Lied wäre. Er zeigt Selbsttreue, aber auch sich ums Verrecken nicht ändern wollen. Es ist so gesehen inhaltlich, textlich, wie auch musikalisch keine Weiterentwicklung, aber es ist genau das, was wir von Bon Jovi kennen, erwarten und lieben! Wem diese Art von Musik nicht gefällt, der ist hier irgendwie falsch gelandet. 

Den Text und die Botschaft finde ich gut. Ist zwar auch nichts wirklich neues, der Text ähnelt Thematisch sehr We don´t run, aber es ist äußerst ehrlich und authentisch. Auch wenn der Text recht einfach gestrickt ist. Es ist ein persönlicher Text. Gefällt mir viel besser als so manch anderer. Das Lied macht mega gute Laune und ist ein echter Ohrwurm. Wirklich, einmal gehört, und nicht mehr aus dem Kopf gekriegt. Was dabei etwas kurios ist, man könnte gerade den Refrain als "Singalong" bezeichnen. Ist das nicht sowas was er erst vor kurzen bei "Burning bridges" noch so verabscheut hat? Trotzem ist die Melodie, obwohl es glaube ich auch ein 4/4 ist schon etwas höher angelegt. Aus diesem Lied kann man nicht so einfach einen Schlager machen wie z.B. aus "Born to be my baby" & co. 

Dieser Song kann einige andere die ich blöd finde und nicht gebrauchen kann ersetzen. 

Vom Sound her finde ich es auch ziemlich gelungen. Die ganzen neuen Songs wurden ja angeblich "analog" aufgenommen. D.h. ausschließlich mit richtigen Musikern die richtige Instrumente Spielen, kein Drumcomputer o.ä., und alle gemeinsam in einem Studio. Vielleicht sind auch deshalb gleich alle mit auf dem Cover. Das Analoge gefällt mir jedenfalls, es kommt leidenschaftlicher rüber. Es klingt nicht so elektronisch. Ich finde es aber gut, dass man dennoch alles säuberlich abgemischt hat. Das ist Modern, aber nicht technisch. Gefällt mir. Wirklich viel Unterschied zum letzten Album hört man dann aber doch nicht. Und wer da die Gitarre spielt ist mir persönlich relativ Wurscht. Hört sich doch gut an! Das Lied klingt wie gesagt sehr nach Bon Jovi, es ist sehr typisch und nichts unerwartetes. Stellenweise erinnert es mich etwas an frühere Songs, wie etwa "Have a nice day" (Akkord am Anfang), "Work for the working man", "Life is beautiful" (dieses Oh oh), "Whats left of me", und die Melodie wie er "I´m coming home" singt erinnert mich doch tatsächlich an "Smoke&Mirrors" von "Lifehouse", ein Song den ich just in letzter Zeit ziemlich in mein Herz geschlossen hab. Der Rhythmus erinnert mich auch etwas an "Every breath you take" von "Sting", die Melodie im Refrain anfangs an "Try" von "P!nk"... Hier könnte ich schon wieder mit erhobenem Mahnfinger nörgeln, das ist alles nur noch zusammengeklaut. Aber dieses Problem kennen wir von Bon Jovi schon seit den 90ern. Zudem ist es halt auch einfach ein begrenztes Genre, es gibt nicht unendlich viele Melodien... deswegen will ich hier auch gar nicht so die Plagiatvorwürfe machen, mir gefällt dieser Stil ja leider auch immer wieder, dennoch wollt ich es mal angemerkt haben. Was mich am eigentlichen Sound ein wenig stört ist, dass die Bassgitarre so dominant ist. Andere Instrumente gehen förmlich unter. Z.B. das Klavier, das kann man im Hintergrund nur noch erahnen. Mir wäre es lieber wenn alle Instrumente gleich laut wären. Kritiker würden hier schimpfen "das ginge alles in einem patschigen Bassmatsch unter". Ich meine das aber gar nicht wie die! Ich denke das ist einfach eine Stilart und daher so gewollt. Und nochmal: Wem dieser Musikstil nicht gefällt, der ist bei Bon Jovi wohl fehl am Platz! Mein früheres Ich, das noch glaubte Fan zu sein, hätte diesen Song jedenfalls so extrem geliebt! Inzwischen hatte ich so einige Differenzen mit dem Herrn Bon Jovi und sehe mich nicht mehr als Fan, habe meine rosarote Brille abgelegt und sehe daher so einiges kritischer. Deswegen haut mich das Lied auch nicht mehr so um als dass ich quiekend durch mein Zimmer hupfe. Dennoch muss ich mir wieder und wieder eingestehen, ich steh einfach irgendwo immer noch auf das Zeug und komme einfach nicht gut los davon. ... Was mir an dem Song auch wieder aufgefallen ist, genau wie bei den Burning Bridges Songs: Sobald man nur einen Hauch von einem Equalizer benutzt wummert, verzerrt und kratzt es! Ich weiß nicht ob das jetzt was gutes oder was schlechtes ist. Ich bin kein Musikexperte, kann das also so oder so sehen. Was mir auch aufgefallen ist, ist seine Aussprache. Er hat ja nen ziemlichen Dialekt drauf, und mit dem Singt er auch immer hörbar. So wird beispielsweise aus "doesn´t" wieder mal ein "don't" was mir schon manches Lied kaputtgemacht hat. Aber bei dem neuen hört es sich nicht ganz so verkehrt an, weil es sich anhört als ob er da noch ein S verschluckt. Amerikaner eben... Auch spricht er viele Laute oft wie Ä aus, wobei ich das ja zusammen mit seiner Stimme sogar ziemlich mag. Dadurch hört sich die Stimme erst so richtig knackig an und die Texte saurer und motziger. Das finde ich dann wieder cool. Obwohl ich ja finde, dass sich der Song gar nicht so wütend anhört wie er vorher in Interviews prophezeit hat. Richtig sauer ist anders. Das ist selbstbewusster, "hier komm ich", gute Laune-Rock. In der Radioversion von This house is not for sale, ist übrigens am Anfang eine Textzeile anders. Ist denen wohl nicht Radiofreundlich genug und Original zu explizit. Gut, dass das Original Lied dann doch nicht so Mainstream zu sein scheint wie Kritiker gerne hätten. Ich versteh nur nicht ganz, was er da anderes singt. Und wahrscheinlich hat das ganze leider nur mit Verträgen zu tun, aber hey, das ist halt das Radio, nech?...

Beim ersten anhören habe ich mich zeitweise wieder genauso gefühlt wie Anno 2008, wenn ich was neues tolles am Radio gehört hab. Die Stimme, der Stil, das ist alles einfach so vertraut und klingt wie aus einer besseren Zeit. Obwohl es diese Parallelen zu anderen Musikstücken gibt, ist es dennoch was ganz eigenes. Es soll also gar keine Kritik an der Stelle sein. Es ist definitiv ein hell leuchtender Stern zwischen dem ganzen anderen Gewusel was man Heute so am Radio und in den Charts hört. Und ja, ich muss an dieser Stelle auch zugeben, dass Bon Jovi immer noch besser ist, als so manch anderer Popstar, und was sonst noch so erfolgreich ist. Auf Bon Jovi hat man noch Verlass, das ist einer von wenigen wo man nicht bangen muss, dass das nächste Album total elektronischer Techno-Mainstream-Plastikpop-Hipster-Müll wird. 

 

 

 

Living with the ghost: (★★★☆)

Das Lied hat er über seinen ehemaligen Gitarriasten und besten Freund geschrieben, der sich einfach vom Acker gemacht hat. Er singt davon, dass er nicht in der Vergangenheit leben will, sondern nach vorne schauen. Man muss die Dämonen der Vergangenheit gehen lassen. Was passiert ist, ist eben passiert. Es gibt keine Zukunft wenn man nur in der Vergangenheit hängt. Er lebt nicht mit den Geistern der Vergangenheit. 

Eine Stelle im Text macht mich skeptisch: Es heißt "But we were fire and gasoline". Hä? Er schwört doch immer darauf es hätte nie einen Streit gegeben. Was denn nun? Und ob er ihn überhaupt versucht hat zu kontaktieren, darauf erfahre ich hier auch noch immer keine Antwort. Die Lyrics sind generell wieder sehr schleierhaft gehalten. Also wenn Bon Jovi eins kann, dann unklare Texte schreiben. Und Sachen Totschweigen oder lachen. (Und lügen, und klauen, aber das ist ein ganz anderes Thema.) Der Song handelt davon wie er aus dieser schweren Zeit wieder herausgefunden hat und trotz allem wieder den Mut fasste weiter zu machen. Vom Loslassen nach einem Verlust also. Ein weiteres Mal wiederholt sich hier die Floskel "Now I´m feeling just fine".  (Wie auch in "God bless this mess") Mich erinnert das Lied vom Stil her an "Pictures of you". Oder auch an "Human" von den "Killers". Irgendwie wirkt es auf mich etwas ermüdend und anstrengend. Vielleicht weil er irgendwie so außer Atem klingt. Ich hatte mir unter dem Titel mehr erhofft. Es ist nicht langweilig, aber eben nur solide. Bis auf die Brake, also den Mittelteil. Denn da nimmt das Lied auf einmal eine erstaunliche Wendung an sich. Nach einem langen Gitarrenpart wird es plötzlich ganz ruhig und gefühlvoll mit Klavier. Es fast hat ein bisschen was von klassischer Musik. Er singt auf einmal über einen Traum den er über sich hatte. Wie er sich mit heiligem Wasser rein wäscht. What?! Irgendwie kommt es mir durch das Lied so vor als hätte er was verbrochen, wegen dem der eine Typ letztendlich fortgegangen ist. ... Das Lied ist ganz okay, haut mich aber nicht vom Hocker. Das Musikvideo haut mich aber noch weniger vom Hocker. Irgendwie hat es überhaupt keine Story zum Lied. Man sieht bloß so einen kleinen, kopfhörertragenden Jungen durchs Ghetto laufen. Jon Bon steht etwas unbeholfen auf der Straße und singt das Lied. Das Video ist schwarz/weiß, sehr kontrastarm und qualitativ niedrig. Die Kameraperspektiven gefallen mir überhaupt nicht. Man hätte bessere Winkel nehmen und mehr auf sein Gesicht zoomen müssen. Dazu fehlt es hier nicht nur an Story, sondern auch an Emotion. Gerade bei dem Mittelteil. Ich hätte mir das bildlich vorgestellt, in der Kirche, und auch dort gedreht. Düstere Optik, Verzweiflung. Das passt zu dem Lied,- aber nicht dieses lieblos gemachte Etwas. Es ist total enttäuschend. Gerade zu dem Lied hab ich mir vom Video so viel erwartet. Das also zum Thema "jedes Musikvideo erzählt die Geschichte"... 

Ich könnte das Lied eigentlich ziemlich gut auf mein Leben beziehen, weil ich die ganze Scheiße die mir andere angetan haben endlich hinter mir lassen muss. Problem ist nur, dass sie genau das wollen. Und von Bon Jovi will ich auch irgendwie alleine aus Prinzip nichts mehr auf mich selbst interpretieren.

 

 

 

Knockout: (★☆☆☆☆)

Meine Erwartungen waren schon ziemlich niedrig, weil ich mir unter dem Titel 1. textlich was vorgestellt habe was für mich verabscheuend ist (ist z.G. nicht so gekommen), und 2. weil ich schon aus Versehen einige Kommentare gelesen hatte. 

Und ja, was soll ich sagen? Als ich den Song hörte musste ich echt lachen!

Ich finde das klingt wie der Vorspann einer Kinderserie. Ich sehe schon so umher wuselnde Zeichentrick-Tierchen vor meinem geistigen Auge. Keine Ahnung wieso, aber das passt dazu. Schon wieder nur so dämliche "whoohooohoo" - Gesänge. Bei ein paar Liedern sicherlich ganz cool. Aber nun schon wieder? Hat es sich nicht langsam mal ausgewhoot? Das ist seit the Circle immer der Selbe Stil. -,- 

Der Song klingt außerdem wie irgend ein 0815 Popsong aus den 80ern, der auf neu gemacht wurde. Die ganze Zeit hab ich das Gefühl beim Sound fehlt irgendwas, als hätte man die Hälfte der Instrumente rausgeschnitten. Seine Stimme klingt geautotuned und ist hochgepitcht bis zum geht nicht mehr! Wenn man ihn kurz vorher noch im Video reden hört und danach dann diesen Song,- Holla die Waldfee, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht! Sehr künstlich. Hatte stellenweise das Gefühl da singt ein 70 Jähriger Stimmimitator über ne Software. Das Lied selbst ist eigentlich garnicht mal so schlecht, nur passt der Text leider gar nicht dazu. Wenn es so ein Fetzer wie "Have a nice day" wäre, okay, aber das? Der Text, auf dieses luftige Söngchen wirkt an manchen Stellen ziemlich peinlich, vor allem dieses "boom boom boom". Was bitte ist das, "Roar" oder "Firework" von "Katy Perry"? Tut mir leid, dass ich das sagen muss, aber so ein harter "fickt euch ins Knie" Text auf so ein Liedchen, das wirkt schon fast lächerlich. Zu dem Lied passt ne Trickanimation von einem boxenden Känguru, welches sich dann doch nicht traut. Ha! Und das bietet uns also nun der Typ, der meinte ihm komme seine neue Musik von Herzen? Wisst ihr was ich inzwischen denke?! Der tut das doch alles nur fürs Geld, der kriegt seinen Hals nicht voll! Wenn ich das richtig verstanden habe hat er nun auch ein eigenes Unterlabel? Ja super, ihm geht's nur noch ums Geschäft. -,- Tut mir leid, aber ich glaube ihm sein ganzes Image nicht mehr. Auch was ja andere Dinge angeht. Im Interview sagte er, er hätte mit diesem Lied einige Niederschläge verarbeitet, und es geht an alle die gerade in einem Loch stecken und sich freikämpfen müssen. ... Aus meiner neverending Bon Jovi Kriese hat mir der Song aber jedenfalls nicht geholfen. Eher im Gegenteil. Der Song ist für mich nur wie noch ein Tritt in die Fresse.  

Als ich ihn gehört habe wurde es mir wieder einmal vor Augen geführt: "Der" Bon Jovi den ich damals mit "Who says you can't go home" so geliebt habe, den gibts nicht (mehr)! Es geht für mich einfach nicht mehr, das ist doch alles scheiße! Es ist traurig wie es für mich gekommen ist. Es ist halt doof gelaufen. Knockout hat mich da erstmal rausgeknockt. Und es wurde auch nicht besser. Generell macht der Song nichts besser. Er ist gegen seine Hater. Also mittlerweile irgendwie teils gegen mich. Aber ich kann über ihn nur herzhaft lachen. Das hört sich für mich einfach nicht an wie ein verbitterter Song der von Herzen kommt. Das Lied ist trotzig und bockig, wie ein Kind das aufstampft und brüllt "Manno ich will aber!" Ein Lied gegen Depression würde bei mir definitiv mehr reinhauen und hätte viel mehr Energie. Von der Melodie her hätte dieses Lied noch so unglaublich viel Potenzial. Total schade wie flach es geworden ist.

 

 

 

Labor of love: (☆☆☆)

Als ich den Song das erste Mal hörte war ich richtig enttäuscht! Die Woche vorher gab es richtig tolle Interviews von ihm. Er hatte halt sehr oft betont er würde keine kitschigen "Zunge in den Hals steck" Liebeslieder mehr singen wollen. Er hätte wichtigeres zu sagen. Es wäre ein sehr persönliches Album, ginge um Integrität, die Band, Gefühle und harte Zeiten die er verarbeiten musste. Er machte seit Jahren endlich mal wieder den Anschein, ihm würde was an seiner Musik liegen, das wäre alles nicht nur kommerziell, und es würde diesmal auch endlich mal ausschließlich ansehnliche und Niveauvolle Texte geben. Weit verfehlt! (Zumindest bei diesem Titel) 

Ich habe nach diesen Interviews die ich vorher gehört hatte gedacht, ich versuche es nochmal. Vielleicht wird das ja doch nochmal was, wenn auch nur kurz. Ich hab mich über das Gesagte gefreut, hab mich sogar wieder auf die Musik freuen können, und habe, ohne Vorurteile, und ohne über den Titelnamen vorher groß nachzudenken einfach ganz unvoreingenommen das Lied gehört. Das war ein Fehler - Hätt' ich das doch mal bloß nicht so getan! Was zur Hölle hat dieser Song bitte mit Integrität zu tun? Was hat das mit der Band, dem Label, seinen angeblichen Selbstzweifeln oder ähnlichem zu tun? Rein gar nichts! Das Lied ist einfach nur über Sex. Und zwar ganz eindeutig und nahezu ausschließlich! Richtig ekelhaft, im Anbetracht dessen, was er versprochen hat. Dauernd labert er, er würde keine schmierigen Liebeslieder mehr singen wollen, aber das? Das ist doch genau so ein schmieriges Liebeslied! Das ist pervers! Nachdem was ich jetzt über ihn weiß finde ich das nur noch ekelhafter. Außerdem erkenne ich ihn kaum noch wieder. Diese Stimme, wie er jammert, ächzt und stöhnt, soll das etwa “erotisch” klingen? WTF! 

Das ist nicht mehr der Sänger der es mir vor 10 Jahren so angetan hatte. 

Das passt nicht zu dem was er immer sagt. Von wegen keine Liebesschnulzen oder Balladen auf dem neuen Album. Wäh. Das ist schon der zweite Track der mir misfällt. Der Typ scheint zwar auf den ersten Blick super nett, ist aber eine extrem zwielichtige Gestalt. So auch seine Lieder. Das Neue ist ja mal wieder gefundenes Fressen für all diese sabbernden Mutties. Die werden es lieben, noch ein weiterer Grund dauergeil zu sein, wa? Furchtbar! Das ist übelst kitschiger "Kuschelrock", noch unter dem Niveau von früheren Bryan Adams Texten. Pseudoromantisch. Geistig nicht ganz hohe werden es total schön finden. Ein Lied in dem Liebe mit Sex gleichgesetzt wird. Nur mit Sex, und nichts anderem. Weiterhin wird der Sex hier auch noch als 24/7 Job bezeichnet. Wo sind wir hier bitte? Bei "Rihanna" oder "Fifth Harmony" und den ganzen anderen widerlichen Kommperzschlampen?! Schon klar, mit solchen Texten lässt sich sicherlich viel Kohle machen, sonst wären ja auch so anstößige Bücher wie "50 Shades of Grey" nicht so erfolgreich. Sowas stößt meiner Meinung nach aber an die Grenze des guten Geschmacks und aller Moral. Zudem, sieht man im dazugehörigen Musikvideo ein Liebespärchen am Strand, (Wahrscheinlich mal wieder "Tommy und Gina") er ist komplett bekleidet, sie hingegen, wie sollte es auch anders sein, mal wieder halb nackt! Was zur Hölle soll die Scheiße schon wieder?! Hinzu kommt noch, dass das ganze wieder einfach nur kackendreist geklaut ist. Und zwar von "Wicked game" von "Chris Isaak".

Das ist alles nur noch auf Kommerz ausgelegt. Da ist nichts mehr zu spüren von "es gibt wichtigeres zu Sagen". Schade schade, aber darin Sexuellen Kontent zu schreiben war der Mann ja schon immer, nun ja, gut. Wer's mag, schön. Ich finde es nicht besonders stilvoll und wahrlich belanglos! Als wenn es nur um das Eine in einer Ehe ginge. Zumindest behauptet er ja, er habe diesen Song seiner Frau gewidmet. Und er singt ja auch er nimmt es sich nur von ihr und es ist ein Geben und Nehmen. Natürlich könnte man das auch wieder in mehrfacher Hinsicht sehen. Meines Erachtens nach liegt der Fokus hier aber viel zu sehr beim Sexuellen. Außerdem kann ich ihm dieses ganze "ich bin ja so loyal, überaus Treu und meiner Pflicht bewusst" - Gequatsche auch überhaupt nicht mehr abkaufen. Nach allem was ich so erfahren musste ist das einfach die heuchlerischste Lüge überhaupt! Generell scheint Jon Bon sich ja sehr oft alles passend zu drehen, sodass es sich richtig gut anhört, wie in einer Welt aus Regenbogen pupsenden Einhörnern! Doch er lügt immer wie gedruckt! ... Schon wieder muss ich mir einfach eingestehen, dass das mit BJ bei mir nix mehr wird. Hätte ich besser nach Burning Bridges aufgehört mich damit zu befassen! Man soll schließlich aufhören wenn's am schönsten ist. Integrität und persönliche Songs über schwere Zeiten und dann ein Kommerz - Lied übers Ficken, ja wo simmer denn hier? Der Song ist übel kitschig! Und dann auch noch auf so einem klebenden und expliziten Niveau. Mir kam es bald hoch als ich das zum ersten Mal hörte. Sowas wollte ich von ihm nie wieder hören. Er hatte ja auch was anderes versprochen, dieser Lügenbrecht! Seine Stimme klingt zwar etwas emotional aber auch viel zu aufgequollen. Genau wie der Sound. Das ist vergleichbar mit einem Foto über das ein pinker glitzer-Herzchen Filter gelegt wurde, wenn ich das mal verbildlichen darf. Ich hab ja so nichts gegen Liebeslieder. Kann ja auch wirklich voller Liebe über seine Frau gemeint sein, und nicht über irgendwelche Groupies oder Sexbeziehungen die er so pflegt. (Und leider ist kein RS mehr da, auf dessen Mist man den ganzen Rotz schieben kann) Dennoch finde ich dieses Lied textlich richtig übel widerlich. Es klingt wie der Soundtrack zu einem Porno! Und ganz ehrlich, mir wäre so ein niedliches "Moon, June" bla bla Liebeslied (solche lieblichen Texte scheint er ja zu verabscheuen, er ist eben ein Klischeerocker) um etliches Lieber, als schonwieder so explizite, sich leider bildlich in mein Hirn einbrennenden und verstörenden textzeilen wie "bodies moving together" und so eine anstandslose, unmoralische Scheiße! Das ist echt nicht mehr der Sänger den ich vor 10 Jahren lieben lernte. Gefällt mir leider schon wieder nicht. Den Bon Jovi der es mir so antat, gibt's nicht! 

Als ich das zum ersten Mal hörte saß ich wirklich voll entsetzt und total enttäuscht da und habe die Nase gerümpft. Das darf doch jetzt nicht schon wieder wahr sein! Diese Lyrics, omg NEIN! Mir tat in dem Moment mein armer Kopfhörer leid, dass er diese pornöse hingehauchte Wortwahl widergeben musste. Das arme Ding hat mal 180€ gekostet, und musste das ganze auch noch über ne hochwertige HighEnd Soundcard wiedergeben. Es klingt hart, aber in solchen Momenten denke ich echt, mir ist meine Technik fast zu schade. Unterirdische Texte kann ich mir auch über billige Apple Nubsies anhören, da passt immerhin das Niveau gut zusammen. Ich konnte mich auch nach mehrmaligem hören nicht mit diesem Lied anfreunden. Okay, genug gehated, es gibt ja dennoch was Gutes an dem Lied, wenn auch eher wenig. Er scheint z.B. mit überaus viel Gefühl zu singen. Sogar mit so viel Gefühl, dass er fast schon jämmerlich klingt. Wie man so etwas so emotional hingeben kann versteh ich ja nicht. *Würg* Außerdem ist er sehr sehr eingängig. Ich hatte es nachmittags ein Mal gehört, und hatte es am Tag drauf noch genau drin. Leider hatte ich aber auch immer noch diese Wortwahlen im Kopf, die fast so ekelerregend sind wie bei "Amen". Mit einem hörbareren Text wäre das Lied aber doch ganz gut. Es ist auch sehr lang, was dann doch mal etwas gegen den Mainstream ist. Dennoch kommt mir der Text total kommerziell vor. Und von analog aufgenommenem, handgemachtem Sound hört man hier auch keine Spur mehr. Alles total kletschig. Ok, ich seh es ein, ich schaff's hier einfach nicht so mit dem positiven. Nächster Song!

 

 

 

Born again tomorrow: (★★★☆)

Das Lied ist etwas seltsam und ich sehe es etwas zwiegespalten. Was soll das allein schon für eine Musikrichtung sein? Es ist schwer zu definieren. Es hat Stilistisch was von einem richtig monströsen Rock-Kracher, aber es hat auch ebenfalls so etwas total modernes, elektronisches an sich. Das Lied ist irgendwie ein Mix aus zwei völlig verschiedenen Welten, als ich es das erste Mal gehört hatte konnte ich es überhaupt nicht richtig zuordnen. Zuerst dachte ich woha wie cool ist das denn. Als dann der erste Refrain mit seiner äußerst neumodischen Art kam, war es dann aber wie ein Absturz. Da gibt es nämlich so eine Art zweiteiligen Refrain. Das Lied nimmt zuerst an Inhalt ab, dann kommt ein Partymäßiger Instrumentalteil. Irgend ein Reporter meinte mal das Lied höre sich an wie moderne DJ - Discomusik von Calvin Harris & Co. Dem kann ich nicht so ganz zustimmen, aber ein bisschen was von diesem Stil hat der Song doch in der Tat. Viele moderne Partylieder haben das ja momentan, dass der Refrain erst "herunterfährt" und dann in einem Techno, bzw. Instrumental-Teil so richtig die Post abgeht. Das ist eigentlich garnicht mein Fall, muss ich sagen. Zum Glück ist aber nur der eine Refrain so gemacht und das Lied klingt auch noch sehr rockig. Der Zweite Refrain ist dann richtig geil. Dieses "hey hey hey" war zwar sehr vorhersehbar, gefällt mir aber überaus gut. Mich stört es aber, dass es nach dem letzten Refrain, bzw. im Outro wieder weggelassen wurde. Da fehlt doch was. Und das ist auch schon der größte Kritikpunkt: Ich hätte den Song definitiv anders zusammengemixt! Das ganze Ding klingt sehr "sportlich", wenn man das so sagen kann. Es klingt modern, frisch, peppig, fetzig und macht echt Stimmung! Wenn ich das höre frage ich mich echt warum Bon Jovi zum Großteil so alte Fans hat. Das passt doch gar nicht zu der Zielgruppe. Born again tomorrow z.B. klingt sehr jugendlich,- ich bin mal sehr dafür dass der mehr jüngere Fans kriegen sollte! Ich bin mir sicher, mein jüngeres Ich hätte dieses Lied so geliebt! Das Lied hat echt ne Menge Power, in der Break setzen richtig fette Gitarren ein, das röhrt richtig, dass es einem die Ohren wegbläst. Auch klingt es so ein bisschen underground mäßig, weiß nicht genau wie ich das beschreiben soll. Das ist so eine Art Lied, das man einfach richtig laut aufdrehen muss, zumindest mir geht es so. Die Melodie der Gitarre in den Strophen hat was von "We built this house" von den "Scorpions" oder von "Nevermore" von "Art of dying". (Welche Titel ich beide übrigens um Längen besser finde) Dabei handelt es sich aber glaube ich auch um so einen Typischen Rock-Akkord, den man in vielen Liedern des Genres antrifft. Vom Sound her ist da ganz klar wieder irgend so ein Filter drübergeklatscht, was mich z.B. bei "Reunion" etwas stört, aber hier passt es zu. Genau wie die geloopten Computerdrums, - eigentlich auch nicht so toll, aber zu dem Lied passt es einfach wie die Faust aufs Auge. Was ich echt nicht verstehe ist, warum so viele Fans die früher immer meinten Bon Jovi wäre so schlecht geworden, auf einmal hierdrauf total abfahren! ... Es ist schon erstaunlich wie man hier mehrere verschiedene Genres zusammengemixt hat, und es trotzdem so gut zusammenpasst. Es hört sich trotzdem total unverkennbar nach Bon Jovi an! Der Song hat wie ich finde auch leicht den Charakter um für irgend einen Jahresrückblick als Titel des Jahres zu gelten. Es ist ein ziemlicher Ohrwurm mit viel Feuer im Hintern. Es klingt etwas nach den 90ern und irgendwie sehr vertraut aber ich weiß nicht warum. Seine Stimme ist eher tiefer geraten. Inhaltlich geht es um die Frage, würdest du alles nochmal ganz genauso machen wenn du nochmal von vorn anfangen könntest? Eine Integritätsfrage, die sich der Künstler selber in den letzten Jahren wohl auch des Öfteren gestellt hat. Heute beantwortet er sie selbstbewusst mit ja. Ich glaube, das sagen auch nur Leute die voll und ganz mit sich im Reinen sind, ein geiles Leben haben und bei denen noch nie so richtig was schiefgelaufen ist. Mich hat die Thematik etwas zum Nachdenken angeregt. Ich würde mit Sicherheit nicht alles nochmal so machen. Sollte man nicht auch aus seinen Fehlern lernen und diese auskorrigieren wenn man nochmal die Chance dazu hätte? Nein, ich persönlich würde nicht wieder alles genauso machen, ich würde alles besser machen wollen! Wenn ich in meine eigene Vergangenheit reisen könnte und meinem früheren Ich einen Ratschlag geben könnte, dann würde ich mir wohl sagen: "Fang bloß nicht das mit Bon Jovi an! Und wenn du diese bestimmte Person siehst: Lauf!" ... Wenn ich mir eine Superkraft aussuchen könnte würde ich die Zeitmaschine nehmen. Bon Jovi hingegen ist so tief verwurzelt (siehe Albumcover), dass er gar nichts anders machen würde. Scheint wohl mit seinem Leben wieder zufrieden zu sein, der Gute. ... Ich wusste am Anfang überhaupt nicht was ich jetzt von dem Lied halten soll und war ein wenig überfordert. So schlimm wie ich aufgrund einiger Kommentare im Internet befürchtet hatte war es dann aber echt nicht, ich war sogar recht positiv überrascht. Es hat immerhin richtig Schmackes! Ich würde dem Lied momentan so 3 Sterne geben. Das Musikvideo ist besser als der Song. Es wird ein Menschenleben von der Geburt bis zum Tod verfolgt. Und das geht so rasend schnell, dass man es beim ersten Durchlauf gar nicht ganz kapiert bei dem kurzen Musikvideo. Es sind hier und da echt ein paar witzige Stellen drin, achtet z.B. mal auf das Poster an der Wand bei der Sexszene, oder auf das Magazin was in einer anderen Szene rumliegt. (Ist sehr unlogisch weil das Video in der Vergangenheit spielt und dort ein Magazin aus der Zukunft liegt) Aufs Ende hin ist das Video aber eher traurig,- genau wie das Leben. Je älter man wird, desto beschissener und schlimmer wird alles, ist halt so,- am Ende stirbt man selber.

 

 

 

Rollercoaster: (★★★☆)

Alias: Was hat man denn schon wieder mit der Stimme angestellt?!

Ernsthaft, seine Stimme klingt extrem künstlich. Viel zu bearbeitet und hochgepitcht. Und irgendwie so "schmatzig". Im Mittelteil wird sie dann auf einmal viel tiefer. Nicht cool. Auch der Sound ist nicht so cool. Sehr technisch und plastisch klingt das alles. Genau wie bei Knockout. Nach "alles echt und handgemacht im Studio aufgenommen" klingt das wieder so gar nicht. Auch bekommen wir es hier wieder mit Ohooo Gesängen zu tun, finde ich auch nicht so toll. Den Text finde ich ziemlich belanglos. Dass das Leben wie eine Achterbahnfahrt auf und ab geht ist überhaupt nichts neues. Laut Jon Bon ist es eines von nur zwei Beziehungs-, bzw. Liebes - Liedern. Das stimmt auch nur so halb. Die Bonustracks ignoriert er mal wieder gekonnt. Bravo! In einem Interview beschrieb er übrigens, dass das zusammenleben mit einem "erotischen Sänger" nicht immer einfach ist, vor allem für seine Frau. Aha. Nu gibt er es also zu,- er findet sich selber so richtig geil, der alte Playboy! In dem Zusammenhang meinte er dann auch gleich, dass dieses Album über Leben, Liebe, Verlust, und den "Schweißfall dazwischen" ist. Bitte was?! Ich dachte es geht um seine Integrität, und nicht um Liebeskitsch und Sex? Da haben wir schon wieder so eine Kontroverse. Manchmal erweckt das den Eindruck als wüsste der Typ selber nicht recht wovon sein eigenes Album handelt. Meiner Meinung nach passt diese Beschreibung jedenfalls überhaupt nicht. Wie auch immer,- die Melodie ist etwas von "Jimmy Eat World: The Middle" inspiriert und es könnte auch von jeder X Beliebigen Popsängerin gesungen werden. Die Melodie erinnert stellenweise auch an "Hollywood Hills" von "Sunrise Avenue" oder an "Story of my life". Außerdem, was ich noch viel erschreckender finde, erinnert es mich die Melodie ironischer Weise noch viel viel extremer an den Schlager "Zwei Herzen" von "Kate & Ben"! Welcher vor ein paar Jahren immer bei Viva lief und übelst nervte. Mein Gott, jetzt vergleiche ich Bon Jovi schon mit Schlager, wie konnte es nur so weit kommen?! Ich bin echt genau so geworden wie ich niemals werden wollte, mein altes ich würde mich lünchen! Aber wer mir nicht glaubt, der vergleiche die beiden Lieder doch bitte mal selber. Und das sind tatsächlich noch nicht die einzigen Songs aus denen hier geklaut wurden. Denn die Strophen hören sich an wie "Demons" von "Imagine Dragons"! Das ist eigentlich schon wieder ein No Go Kriterium, dass wieder so viel geklaut wurde. Mann Bon Jovi, es ist doch immer das Selbe! Mach mal was eigenes, Junge! Aber dennoch, das Lied ist ein richtiger Ohrwurm! Ein poppiger Ohrwurm, der gute Laune macht. Perfekt fürs Autoradio. Im Musikvideo sieht man ihn live, mit glänzenden Augen vor einer Kirmes rumhöppen. Mit 12 wäre ich da voll drauf abgefahren. 

 

 

 

New Year’s day: (★★★★)

Ist gut gemeint, aber ein wenig enttäuschend. 

Nein wirklich, der Song hat einen echt guten Ansatz, auch die Thematik ist super. Nur die Umsetzung ist irgendwie läbsch. Ich hatte schon einiges über den Song im Vorfeld gehört. Ich hatte mir das Ding um einiges mächtiger, und bei weitem nicht so 08/15 vorgestellt. … 

Es geht um Wiedergeburt. Eigentlich sollte der Song eher langsam werden. Doch als alle zusammen im Studio waren, entstand daraus was völlig anderes. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt. Das passt merkwürdiger Weise (fast schon zu sehr) wie die Faust aufs Auge zur Thematik des Songs. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Jon Bon im Studio in Tränen ausgebrochen, als die Band den Song neu geformt hat. (Ausgerechnet bei der Stelle wo er singt "a newborn baby crying" - das wirkt ja wie nach Drehbuch!) Weil sie alle gemeinsam dieses "Meisterwerk" geschaffen haben. Im selben Studio wie früher. Die gleiche Energie, die gleichen Leute,- das Einzige das anders ist, ist der Mann im Spiegel. … Neben dem Titeltrack, scheint dieses Lied das Album wohl am meisten zu repräsentieren. Eben dieses ganze, "wir waren alle zusammen im Alten Studio, und das ist alles echt und nicht am Computer zusammengeschnibbelt". Aber darf ich mal was sagen: So viel anders klingt das gar nicht. Es klingt einfach wie immer, und stellenweise etwas technisch. Nach allem was ich über den Song gelesen hatte, hat mich das ein wenig enttäuscht, aber nur, weil ich mir einfach was ganz anderes darunter vorgestellt hatte. Der Text ist zudem auch noch ziemlich knapp geraten und wirkt sehr religiös, mit seinem ganzen Halleluja, Amen und Carpe Diem. Für meinen Geschmack als Atheist ist das schon bald zu religiös. Und ist es nicht komisch, dass er gesagt hat er wird nichts religiöses a la "Keep the faith" mehr singen, aber dann das? ... Am Anfang erinnert es sofort an "That´s what the water made me". Und am Ende gibt es wieder anspruchsloseste Shalala - Gesänge. Au Backe! Umhauen tut es mich nu wirklich nicht, ist aber ganz nett, der Song. Es erinnert mich ein wenig an "Foot of the mountain" von "A-Ha" (das Klavier) und an "Mixed signals" von "Robbie Williams". Das Musikvideo fand ich derbe enttäuschend. Man sieht nur alle am Wasser, bei ihm Zuhause. Und seine typische Hampelei, Seeleute, und ein Schiff. Es passt zu dem Lied, und ja, es ist atmosphärisch. Aber eines vermisse ich total: Emotionen. Ich weiß nicht warum, ich würde ihn schrecklich gerne mal so richtig Rotz und Wasser heulen sehen! Hier würde es aufgrund der Situation im Studio ganz gut passen. Aber, nichts. Ernüchternd, mal wieder. Aber was soll man denn auch erwarten. Dieser Kerl wird nie eine Miene verziehen, schon erst recht nicht im Video. Er muss halt einfach immer den starken Mann markieren. Ich hätte mir unter dem Video einfach etwas anderes erwünscht. Übers Wasser gehen bei Blitz und Donner, mit den Armen ausgebreitet während er singt "Halleluja", das wäre auch ne schöne, passende Idee gewesen. So ein Video hätte ich gerne! Aber nööh….

Und noch was: Streifen stehen ihm mal so gar nicht!!

 

 

 

The Devil's in the temple: (★★★★★)

 ... handelt davon wie sich die Musikindustrie verändert hat, und auch wie er das am eigenen Leibe durch seine Plattenfirma erfahren musste. Es hat sich viel geändert seitdem er berühmt wurde und ihm fiel es sehr schwer das zu akzeptieren. 2015 hatte er große Schwierigkeiten mit der Plattenfirma, weil sie ihn zu etwas anderem vermarkten wollten, und die alleinigen Rechte an den Liedern haben wollten. Heutzutage geht es denen nur noch ums Verkaufen, nicht mehr um Partnerschaft. Das Musikvideo zu dem Lied verbildlicht das ganz gut: Man sieht eine Rocksängerin beim Videodreh. Einige fiese Manager wollen, dass sie "sexier" ist. Sie drangsalieren sie, bis sie mit den Nerven am Ende ist. Man erkennt hier deutlich einige Parallelen zu vielen Popstars, wie etwa "Ariana Grande", die sich ebenfalls halbnackt auf einem Fahrrad herumräkelt im Musikvideo. Der Song, und das Video ist eine Kritik an diesem Musikbusiness. Und nicht nur Popsternchen werden von diesem Business drangsaliert, sondern auch Meister Bon Jovi ist das schon passiert! Ich hatte von ihm ja immer den Eindruck, er ist nicht so eine Marionette der Plattenfirma, weil er sich immer Treu blieb und anscheinend nur macht was er will. Seit "Burning Bridges" weiß man aber, dass auch er so seine Probleme und Auseinandersetzungen hatte. Jetzt hat er einiges neu geregelt, und JETZT ist er vollkommen er selbst, wie auch diese "authentischen" neuen Lieder beweisen. Ich denke die junge Frau in dem Video verkörpert viele Sänger, aber in erster Linie auch ihn. Ihm ging es genau so wie die Metapher im Video darstellt, der Schlag am Ende verkörpert "Burning Bridges". Da lächelt er im Hintergrund. Das Lied selbst ist cooler Rock, den Text finde ich allerdings etwas zu flach. Die Lyrics wiederholen sich sehr oft und sind auch nicht besonders anspruchsvoll. Da hätte man tiefer gehen können. Hätte ich jedenfalls einen Song über Leute geschrieben die für mich viel ruiniert haben und wie der Teufel sind, wären die Lyrics deutlich ausführlicher ausgefallen und der Song zum Ende hin auch dramatischer, fetziger und länger ausklingend. Für die Thematik und Wut hinter dem Song ist er mir fast etwas zu kurz, den hat man wohl sehr radiotauglich gestaltet mit nur 3:18 min. Der Sound wirkt leider wieder ein bisschen "zerkocht" und technisch, ansonsten klingt es aber so richtig typisch Bon Jovi. Erinnert etwas an Have a nice day Zeiten. Etwas paradox finde ich aber, wie Bon Jovi immer wieder versucht einem weiszu machen, er wäre nicht so wie andere Stars. Das ist einfach falsch. Er ist in vielen Dingen genau das Selbe wie sämtliche anderen Pop und Rock-Stars auch, und kein Stückchen besser!  ...

Den Kontext von dem Lied könnte ich auch übrigens glatt auf mein eigenes Leben interpretieren. Auf einige von Bon Jovis Fans sogar, um genauer zu sein. Sie sind auch wie der Teufel in meinem Tempel, hätte ich einige von den Pappnasen nicht gekannt, wäre jetzt wahrscheinlich noch alles gut.- und das lass ich hier jetzt einfach mal so stehen, ohne mich weiter zu rechtfertigen!

 

 

 

Scars on this guitar: (★★★★★)

Bei Scars on this guitar denkt man zuerst er singt über eine Frau. Tatsache ist aber, dass "sie", seine Gitarre ist. Hier haben wir also eine gigantische Personifikation. Das Lied handelt vom Leben auf Tour, wie beschissen und einsam es manchmal sein kann. Nach der letzten großen Tour konnte er seine Gitarre nicht mehr anrühren. Es war viel passiert. Die Sache mit dem Gitarristen, Ärger mit der Plattenfirma, seine Stimmprobleme. ... Der sonst so cool wirkende Sänger fiel in ein tiefes Loch. Er wollte fast aufhören. Irgendwann 2015 fing die Gitarre wieder an mit ihm zu "reden". Er merkte dass, selbst wenn man gar nichts hat, die Musik immer noch da ist. Seine Gitarre ist für ihn da, wenn es sonst niemand mehr ist und er sonst nichts mehr hat. Sie ist ihm immer treu gewesen und war da wenn er sie brauchte. Das Lied handelt davon wie er zum Songschreiben steht. Ihm geht es wieder um die Schönheit dieses Instrument zu spielen und einen Song zu schreiben, diese Gitarre ist da für ihn bis ans Ende seiner Tage. Er pflegt eine regelrechte Beziehung mit ihr. Auch wenn er sie 2014 über mit dem Arsch nicht angesehen hat, sie war die ganze Zeit über für ihn da. Scars on this guitar ist eine Art Liebeslied und Dankesagung an seine Gitarre. Denn sie war die Einzige die ihm auch während dieser Katastrophentour beistand. Sie gibt ihm ihr bestes wenn es ihm am schlechtesten geht. Sie war da und bot Halt, wenn niemand sonst da war. Und er dankt für jeden Kratzer und jede Narbe von ihm auf dieser Gitarre. Man hört dem Lied an, dass er schwere Zeiten durchmachen musste. Es spricht ja schon Bände wenn jemand anfängt einen leblosen Gegenstand so zu personifizieren und so eine enge Bindung dazu aufbaut, sagt sie gab ihm erst die Kalte Schulter bis sie wieder mit ihm "redete." Ja, genau so erzählte er das in diversen Interviews. Das klingt schon psychisch leicht angeknackst. Daran merkt man mal wie schwer er es die letzten Jahre über wirklich hatte. Ich finde das Lied etwas traurig. Es ist so ziemlich einer der ehrlichsten Texte die er je geschrieben hat. Man merkt deutlich, dass die Lyrics sehr persönlich sind. Der Mann zeigt sich von einer besinnlichen, nachdenklichen und auch verletzlichen Seite. Er singt es, als ob es ihm leid tut, dass er seine Gitarre einfach dastehen lassen hat. Als sei sie verletzt gewesen weil er sie nicht beachtet hat. Daher die "Narben". In den Sinn gekommen ist ihm der Text, als er irgend einen Schnurrbärtigen Countrysänger, welcher irgendwas geraucht hat, langsam über seine Bühne gehen sah. Dieser erzählte irgendwas von der Magie wie Songs entstehen und es erinnerte Bon Jovi an sich selbst früher, und er sah in dem Rauch förmlich diesen Song emporsteigen. Diese Geschichte klingt schon wieder fast wie aus so einem kitschigen Buch, ich weiß. Ein Radio-Reporter meinte, das Lied klinge wie ein Lagerfeuerlied. Jon Bon entgegnete es ist eher das was nach dem Lagerfeuer passiert wenn man Glück hat. Ähm? Muss ich das jetzt verstehen? Ist die Tour das Lagerfeuer, und die langen einsamen Nächte dann das danach? Aber das war doch keine glückliche Zeit. Hm, vielleicht meint er das Glück im Unglück, wenn man in dieser schweren Zeit etwas hat woran man sich festhalten kann. Oder aber das Glück, dass er es überhaupt so weit geschafft hat. Oder, er meint einfach nur, dass nach dem Lagerfeuer noch ein richtiger Song fertig wird... Das Lied ist jedenfalls ziemlich melancholisch, und mit über 5 Minuten überaus lang! Der Text wirkt extrem authentisch, da schüttet jemand dem Hörer sein Herz aus. Ich sehe es förmlich vor mir, wie er da auf seinem Hotelbett sitzt wie ein Häufchen Elend. Mitten in der Nacht, angetrunken, kann nicht schlafen, Tinnitus auf den Ohren, niemand da zum Reden. Das Einzige was ihm Halt gibt ist die Gitarre. Die wohl einzig ernsthafte innige Beziehung die er neben seiner Frau hat (hoffe ich). Gott sei Dank ist sie da! Ich finde dieses Lied sehr berührend, es regt zum Nachdenken an. Die Melodie erinnert etwas an "Bed of roses", "You had me from hello" oder "Mystery train". Ist also auch nichts besonderes oder neues, eher genau wie früher, trotzdem ist es ein schöner Song und typisch Bon Jovi. Einzig der Backgroundgesang stört mich mal wieder an einigen Stellen, ich mag seine Stimme echt lieber alleine! Das Klavier klingt zwar sehr stimmig und schön, aber hätte es hier nicht besser gepasst, würde man nur die Stimme und eine Gitarre hören? Wegen dem Kontext und so. Außerdem spielt er die Gitarre live nichtmal selbst. Er steht einfach nur am Micro. Das finde ich echt doof. Ein Lied über die Gitarre, gänzlich ohne Gitarre. Da fühl ich mich schon leicht verarscht wenn ich ehrlich bin! Das Musikvideo erschien am 17.11. und es passt extrem gut zu dem Lied. Am Anfang sieht man ihn auf sein Zimmer gehen, wieder einmal mit diesem "machohaften" Gang. Wie ein zwei Meter Mann mit dicken Muckies, dabei ist er doch nur so ein kleines Männchen,- im Vergleich zu einem zwei Meter Mann mit dicken Muckies jedenfalls. Dann sitzt er mit der Gitarre auf dem Bett und es werden immer wieder Ausschnitte von vergangenen Touren eingeblendet, wie so Flashbacks. Was öfter ins Bild fällt ist ein in Leder eingebundenes Notizbuch was immer irgendwo anders herumliegt. Vielleicht schreibt er dort neue Songtexte hinein. Sehr positiv überrascht war ich, dass er in dem Video sogar endlich mal seinen Ehering, und darüber hinaus auch die Kette mit den Herzen für Frau und Kinder trägt. Was ich ein bisschen doof finde ist, dass man erkennen kann, dass es das ganze Video über draußen Taghell ist. Ist es nach einer Show nicht normal mitten in der Nacht? Das stört mich ein bisschen. Man hätte auch noch ein paar Emotionen mehr einbauen können. Obwohl, seine Mimik spricht hier echt Bände! Zwar kennt man das von ihm, dass er beim Singen schonmal öfter das Gesicht so schmerzverzieht, hier kommt es aber irgendwie so echt rüber. Und wie er auch die ganze Zeit guckt. Besonders im Mittelteil,- als ich es das erste Mal gesehen habe musste ich an der einen Stelle wegsehen, weil es mir vorkam als würde er MICH direkt anschauen. ... Das Video wurde in so einem leichten Zeitlupeneffekt aufgenommen was mir echt gut gefällt. Außerdem ist es auch in sehr guter Qualität, und in HD so knackscharf, dass man wirklich jede Falte, seine unten durch Kaffee vergilbten Zähne, jedes noch so feine Härchen erkennen kann. ... Mir gefällt das Video ziemlich gut. Erinnert etwas an "Whole lot of leaving" und passt super zum Lied. DAS ist genau Bon Jovi wie ich es mir vorstelle. SO sollte eine Nacht dach dem Konzert ablaufen! Alleine, melancholisch löcher in die Luft starrend, auf dem Bett mit Gitarre! Genau so soll Bon Jovi sein, und nicht unter halbnackerten Stripperinnen und Boxern im Puff wie bei Because we can!

 

 

 

God bless this mess: (★★★)

ist eine Zusammenfassung über sein Leben in den letzten Jahren. Dabei beginnt er sehr Wörtlich: "Meine Stimme schmiert ab, meine Haare werden grau, meine Muskeln tun weh" ... Das klingt wie die lästigen Weh Wehchen eines angehenden Opis. Weiter geht es dann sehr optimistisch: So singt er, er lächelt die meiste Zeit, doch er knirscht mit den Zähnen. ... Jeder beerdigte Körper hat für seinen eigenen Grabstein bezahlt. Er selbst braucht keine Inschutznahme, er will keine Niederlage eingestehen. Er hält seinen Traum am Leben. "Gott segne dieses Chaos, das Chaos ist mein." 

In diese Lyrics kann man auch wieder alles und nix hineininterpretieren. Es ist klar, dass es um die Niederschläge der vergangenen Jahre geht, und wer er sein will, wo er mit seiner Karriere ist. Aber wovon er genau singt wird hier nicht ganz klar. Ist wohl von allem etwas und alles zusammengefasst. Ich finde es ja ein wenig schade, dass er hier wieder nur davon singt sich nicht unterkriegen zu lassen und keine Niederlage einzugestehen. Wie oft hatten wir solche Texte jetzt schon? Immer dieses überselbstbewusste "Hier komm ich, tretet alle zurück und leckt mich" - es kotzt mich an. Das soll hier keine direkte Kritik sein, aber ich würde von ihm mal voll gerne ein Lied hören worin er singt, dass alles total scheiße ist, dass er am Ende ist und das alles keinen Sinn mehr hat. So ein richtiger Deprisong. Mich nervt ewige "das Leben ist schön" Getue schon seit Jahren. Manchmal darf, und muss man sogar auch mal durchhängen und griesgrämig sein. Aber das zeigt der Mann ja leider nie. Immer ist nur alles toll, fröhlich, und alles voller Regenbogen pupsender Einhörner. Ich würde mal liebend gerne etwas richtig emotionales, verbittertes und klägliches hören! Sowas macht Bon Jovi viel zu selten. Ich hätte echt gerne das Ergebnis gehört was denn rauskommt wenn er selbstmitleidig ist, aber das kann er ja leider nicht leiden und zeigen. Ich verstehe ja einigermaßen den Kontext von dem Song, aber das klingt wieder alles so nach Schönrederei. Das Lied klingt viel zu fröhlich für das, was er eigentlich durchgemacht hat. Klar braucht es auch positive Energie, aber es ist immer so viel davon auf den Alben, sodass es bei mir wieder den Eindruck erweckt, er sei einer dieser Menschen die immer nur lachen und alles toll finden. Aber es ist nicht immer alles so toll, und dazu sollte man auch ehrlich stehen! Und so eine Haltung vermisse ich bei Bon Jovi oft. Ich kann mich damit irgendwie nicht mehr identifizieren. 

Wie auch immer, das Lied klingt gut. Sehr gut sogar. Typisch Bon Jovi, ein typischer uptempo - gute Laune Hit, wo wiedermal der ganze versammelte Männerchor im Hintergrund mitgröhlt. Sehr guter Sound, nur diese eine, hohe "Tinnitus-Gitarre" ist ein wenig einfallslos geraten. Es ähnelt sehr dem Titeltrack. Der Text ist okay, aber nicht der Burner. Es kommen viele Floskeln vor die man in den letzten Jahren immer wieder gehört hat, wie etwa: "life of the party", "the sky is cracked", "they got your back", "This treasure chest of rags", oder "I must confess, I've lived, I've died". Der Text hat was von "Teardrop to the sea", nur viel fröhlicher. Oder meint er das alles ironisch?... Dazu ist der Text auch irgendwie so Gottlastig. Ich bin nicht gläubig und finde das daher ein bisschen schwachsinnig. Der Song an sich ist sehr gut, der Text allerdings ein kleiner Kritikpunkt. Ich merke, ich meckere hier aber schlimmer als es eigentlich ist. Das Musikvideo ist cool, auch wenn es sehr an "This is what you came for" von "Rihanna und Calvin Harris" erinnert. Bunte Lichter, eine Box als Bühne, und jede Menge Zeitungsartikel über die drei letzten schlimmen Jahre. Viele sind unscharf gemacht, aber mit wahren Überschriften. Das macht gute Laune. Weiter.

 

 

 

Reunion: (★★★★☆)

Reunion (Start your revolution), ist ein etwas emotionaler, aber doch aufbauender Country bzw. Folk-Rock Song. 

Ursprünglich wurde er 2015 für eine Gruppe Studenten zu ihrem Abschluss geschrieben. Man kannte ihn bereits länger aus einer Live Version. Und, auf das Thema Schulabschluss passt dieses Lied nur zu gut! Ich ärgere mich gerade, dass mein Schulabschluss schon einige Jahre her ist. Damals konnte sich jeder von uns einen Song aussuchen, den er zur Abschlussfeier mitbringt. Das Lied Reuinion gab es damals noch lange nicht. Dabei finde ich, passt es so unglaublich gut. Der Text handelt von Neuanfängen. Wenn man Dinge, alte Freunde, hinter sich lassen muss, so schmerzhaft es auch sein kann. Es ist nicht das Ende, es ist nur ein neuer Abzweig. Ein neuer Lebensabschnitt. Er hat das richtig schön für die Studenten geschrieben. Aber man merkt, dass es auch noch ein persönlicher Song ist. Ich denke da mal wieder an die Sache mit dem Gitarristen. Jon Bon musste sich erstmal wieder aufraffen, weiterzumachen. Wieder aus diesem Loch hervorkommen, das Leben geht weiter. Das Lied hat etwas sehr aufbauendes und positives. Allerdings nicht so ekelhaft positiv, von wegen "alles ist toll, das Leben ist schön, die Welt ist Wundervoll..." 

Man hört aus den Lyrics auch Verletzlichkeit heraus und merkt erneut, der Mann hat viel durchgemacht. Kann aber auch sein, dass ich mir das nur einbilde, weil ich es gerne so hätte. Seine Stimme klingt etwas tiefer und emotionsgeladen. Vom Stil her erinnert das Lied, vor allem im Refrain extrem an "I will wait" von "Mumford & Sons". Ein Teil der Melodie ist sogar fast übernommen. Hier kann man eigentlich wieder mit erhobenem Zeigefinger schimpfen: Hat der Herr Bon Jovi wieder einmal einfach nur geklaut! Aber, aus einigen Interviews ist bekannt, dass er I will wait, und Mumford & Sons liebt. Er sagte das Lied ist eines seiner Lieblingslieder, er besitzt die Alben und war auch schon auf Konzerten der Band. Das Plagiat in dem Song könnte man also wieder einmal eine Art Homage an seine Lieblingsmusik sehen. Diesen Country-Stil gab es ja ohnehin schon öfter, man denke mal an Lost Highway. Vom Sound her könnte das Lied aber mit seinen Computerdrums eher 1:1 aus What About Now stammen, als aus Lost Highway. Dennoch hört es sich etwas "analoger" an,- alle waren zusammen im Studio, im Gegnsatz zu What About Now Zeiten. Dennoch finde ich den Sound ein bisschen zu patschig, hört sich leider wieder ein wenig nach Radiofilter oder Stereostreuer an. Nach jedem Refrain kommt eine sehr herausragende Gitarre die mich ein bisschen nervt,- irgendwie hätte ich da vom Sound her ein anderes Modell gewählt. Auch der jodelnde Backgroundgesang (ein uraltes Bon Jovi Problem, das leider trotz verabschiedetem Gitarristen immer noch besteht) ist mir stellenweise viel zu aufdringlich. Stilistisch erinnert Reunion auch etwas an "Hurt this way" von "Lifehouse", besonders die Gitarre. Und irgendwie erinnert es mich auch an "The fighter", "Whole lot of leaving", oder "Not running anymore" von Bon Jovi selber, obwohl es eher wenig Ähnlichkeit damit hat. Was neues, herausragendes, oder komplett eigenständiges ist auch dieses Lied daher wieder nicht. Aber es ist ganz nett anzuhören, und bringt auch in der richtigen Stimmung einiges an Emotionen. Irgendwie ist es solide Standartkost. Ich gebe dem Titel eigentlich 3,5 Sterne, da das aber bei den meisten Playern nicht geht, runde ich mal großzügig auf, auf 4. 

Das Musikvideo dazu ist allerdings das Enttäuschendste von allen! Das einzig positive an dem Video ist wie er performt. Mit viel Freude und Power. Aber warum in einer Sporthalle?! Das sieht einfach nur absolut scheiße aus. Und was soll der Klaviermann im Hintergrund? In dem Lied hört man gar kein Klavier. Mich stört es wenn Leute Instrumente spielen die gar nicht da sind. Und ansonsten gleicht das Video einer Polit-Doku, mit den ganzen Szenen aus dieser Stadt. Schade schade. Zu dem Lied hätte man ein so schönes Musikvideo machen können. Man hätte z.B. die echte Geschichte dahinter zeigen können. Bon Jovi singt auf der Abschlussfeier für Schüler, und dazu werden Rückblenden gezeigt die gerade zum Text passen. Wieso hat man daraus nur so eine Scheiße gemacht?!

 

 

 

Come on up to our house: (★★★★★)

Come on up to our house ist ein Song über Freundschaft. Es ist einer von den Letzten die er geschrieben hat. Er wusste, dass das Album fertig ist als  er wieder "wir" schrieb und nicht "ich, ich und nochmal ich". Und trotz aller Hindernisse die mir Bon Jovi verursacht hat, fühle ich mich von dem Lied irgendwie angesprochen. Als würde er mir verbittertem Ex-Fan sagen, "komm schon, versuch's nochmal." Er singt, er will mit jedem Freundschaft schließen. "Komm her, wir begegnen uns als Fremde, doch wir gehen als Freunde. Komm her, das ist unser Haus, ich lass für dich auch das Licht auf der Veranda an, und komm auch du her an unseren Tisch. Du wirst niemals allein sein. Ich wünschte diese Nacht würde ewig dauern, ich bin nicht gut im Abschied nehmen." So, oder so ähnlich lauten die Lyrics, kurz zusammengefasst und frei übersetzt. Das klingt, als wolle er mit mir ein metaphorisches Haus bauen. Ein wunderschönes, herzerwärmendes Musikvideo gibt es dazu auch. In dem sieht man den Sänger, bekleidet in einem etwas protzig wirkenden Jeanshemd, vor einem kleinen, schnuckeligen Häuschen sein Lied singen, die Band spielt im Hintergrund. Ringsherum ist viel Wald. Aus allen Richtungen irren die unterschiedlichsten Leute durch den Wald, um sich alle an dem Punkt, oben bei "Bon Jovis Haus" zu versammeln. Sie irren durch die Nacht wie die Mücken, angezogen von einem hellen Schein. Diese Verbildlichung passt nicht nur wunderbar zu dem Song, sondern tatsächlich auch auf das was ich dabei so fühle. Ich bin die Mücke, die wieder einmal von dem großen Schein namens Bon Jovi angezogen wird, auch wenn ich mich daran verbrennen werde. Am Ende kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen, umarmen sich, und singen gemeinsam dieses Lied. (Einige waren tatsächliche Freunde, andere "payed extras") Ich glaub, ich wäre trotz allem sogar auch dabei gewesen. Den Song schrieb er über seine Freunde und Familie, die ihm durch die letzten Jahre voller Scheiße durchgeholfen haben. Auch, widmet er den Song seinen Fans. Sie sind Teil des Hauses,- sie haben ihm seine ganze Karriere überhaupt erst ermöglicht. Es liegt aber auch nahe, dass es ebenfalls, zumindest teilweise, an seinen alten Gitarristen gewidmet ist. Vonwegen: "Du kannst jederzeit zurück zu mir kommen." 

Ich finde man hört da auch ein bisschen Wehmut heraus. Seine Freunde sind ihm wichtig, er hätte am liebsten alle immer um sich herum. Vielleicht singt er auch über die Einheit in der Band, die Gemeinschaft aller Beteiligten bei Konzerten und neu gewonnene Freundschaften. Jon Bon ist auch halt manchmal einfach ein freundliches Kerlchen. Alles was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, will er zum Freund, er empfängt jeden mit offenen Armen. Es ist ein Lied über lange Abende mit Freunden, viel Spaß, eine Menge Geschichten und tiefe Gespräche. Vom Sound her ist das Lied sehr gelungen, um einiges besser als "Labor of love" oder "Knockout". Es klingt analoger, erinnert mich irgendwie an die guten alten Lost Highway Zeiten. Ich fühlte mich bei den ersten paar Mal hören wieder ein bisschen so wie anno 2007, als Lost Highway am Radio die CD der Woche war und ich jeden Abend einen Track hörte. Irgendwie klingt es auch ein bisschen wie "Til we ain´t strangers anymore". Oder wie "Wildflower". Seine Stimme klingt frisch und erhohlt, ab und zu sind sogar ein paar kleine Schlenker drin, ich hoffe das ist nicht nur Autotune. Das hat er wohl mit voller Inbrunst eingesungen. Die Melodie erinnert mich ein Bisschen an "This ain´t a lovesong" und auch an den Stil von Elton John. Es hat irgendwas ganz uriges an sich. Bon Jovi Typisch gröhlt besonders am Ende mal wieder ein gesamter Männerchor mit, es klingt ein bisschen nach Seemannsmusik. Klassischer PopRock zum schunkeln im dunkeln, mit vollem Sound. Nur finde ich, wird der Refrain ein Mal zu oft gesungen, und dieser eine Akkord kommt manchmal etwas zu prägnant.

 

 

 

Real love: (★★★★★)

Reale Liebe. Schon witzig, dass ausgerechnet Jon Bon Jovi darüber singt! Er singt, das ist KEINE "make a deal love" - obwohl er genau so eine mit seiner Frau pflegt! Ich habe die Wahrheit über ihn herausgefunden, er ist gar nicht so treu wie man meinen mag. Und der will was von realer Liebe wissen?! Der Typ, der seine offene Ehe verheimlicht, und so tut als wäre er scheinheilig. Der gleiche Typ, der vor einem Jahr noch rotzfrech "I´m your man", einen Song über seine nebenherigen Sex"beziehungen" geträllert hat. Ja, genau der. Schon schräg ne?! (Herrje, ich würde mir soo sehr wünschen ich läge hier falsch und täte ihm unrecht) Allerdings: Man möchte es ihm fast abkaufen. Das ist die Art Liebeslied die ich mag. Zig mal besser als dieses Niveaulose Labor of love. Es tut gut, auch mal sowas von ihm zu hören. Es weckt eine positive Vorstellung in mir, die ich längst vergessen glaubte. … Der Song erinnert sehr stark an "Blind love" vom letzten Album. Die Melodie ist fast gleich. Vielleicht ist das eine erneute Version davon. Blind love hatte er selber vor Jahren geschrieben, aber dann auf der Festplatte vergessen. Das neue Real love hat er allerdings nicht alleine geschrieben, weswegen ich vermute, dass der Text eher nicht ganz so persönlich ist. Die Vorstellung ist einfach zu schön um wahr zu sein. Die Melodie erinnert auch ein bisschen an "Wrecking ball" von "Miley Cyrus". Aß verdammt, warum erinnert mich fast jeder Song an einen anderen?! … Naja, das Lied gefällt mir jedenfalls ziemlich gut. Mal ein nicht so ätzendes Liebeslied, geht doch!! 

Was mich nur stört, ist wiedermal dieses Gejodel von Backgroundgesang! Mein Gott, hört das denn nie auf?!  Ich musste mir den Song leider schön schneiden. Später ist mir dann am Text noch was aufgefallen das ich hier auch unbedingt noch anmerken möchte. Zuerst singt er über "sie" in den ersten beisen Strophen. In der dritten Strophe singt er aber "du". Warte mal…. Heißt das er singt über mehrere verschiedene Frauen, und nicht über die Selbe?! Oder ist das ein lyrischer Fehler? Sinn macht es jedenfalls nicht so ganz. "Standing up on HER front step calling to YOUR window" ... Warum zieht er wieder das selbe Shirt an, geht dann aber zu DIR, nicht zu IHR? Hm… vielleicht weil er immer nur dieses eine Shirt trägt. Wenn man ihn mal anguckt, er ist so jemand der Tagelang das selbe Hemd trägt wenn er sich darin wohlfühlt. Zusammenpassen zu allem was ich über ihn leider erfahren musste tut es auch. Dann meint er mit  "aint make a deal love" vielleicht eher, dass er keinen Deal eingeht, sich nur auf eine Frau zu beschränken, sondern mehrere bekehrt. Wenn ich sorum denke, sinn macht das allemal. Nur komisch getextet ist es trotzdem! Könnte auch sein, dass es ein und dieselbe Geschichte ist, er sie nur anfangs in der dritten Person erzählt, und seine Frau aber dann direkt anspricht. Könnte mir auch vorstellen, dass er was mit ner Andern hatte, aber sich dann am Ende doch zu seiner Frau zurückentschieden hat. Au mann, das ist wirklich ziemlich zwielichtig getextet, puh. … Nur eine Sache macht mich stutzig, in den Liveversionen sang er kein einziges Mal am Ende "you", sondern immer "she" oder "her". Die unbezahlbare Preisfrage ist jetzt, in welcher Version singt er es richtig und wo macht er den Fehler? Es ist ja bekannt, dass er live öfters mal was anders Singt als auf der eigentlichen Albumversion, "What do you got" hat er z.B. auch immer anders getextet. Wow, SOWAS sollten ihn Interviewer mal fragen, anstelle von diesem Standartkram! Eine Erklärung darauf fände ich mal höchst interessant. Da in dem gleichen Satz aber zuerst "her" und dann "you" vorkommt, was im Kontext keinen Sinn ergibt, gehe ich mal davon aus, dass das "your" ein Fehler ist. Zumal im Booklett "the" (Window) steht. Äußerst merkwürdig.  Außerdem steht darin in der ersten Strophe noch ein Nebensatz mehr den er aber nie aufgenommen hat! Irgendwie ist da der Wurm drin. Live hat er das übrigens total falsch gesungen, und jedes Mal anders zusammengewürfelt. In der Version aus London singt er doch tatsächlich "button up your coat it ain't too drunk to hail us a cab"!!! (knöpf deinen Mantel zu, er ist nicht zu besoffen um uns ein Taxi zu rufen) XD Au Backe! Da kann aber einer seinen Text überhaupt nicht! Autsch. Haha. Das ist ja schon wieder richtig geil! ... Aber hört der sich seine eigenen Lieder denn nicht an und merkt sich die?! WTF! Mir stößt das sauer auf, weil er sich offensichtlich nicht mal die Mühe gegeben hat das Ding richtig einzusingen und auswendig zu lernen. Kommt eher schlampig rüber und als ob ihm an seiner Musik nicht viel liegt. Der Geizhals. Sowas ist einfach nur schlunzig! Als Sänger würde ich doch peinlichst genau darauf Achten dass mir solche peinlichen Riesenpatzer nicht passieren und dass wenigstens der offizielle Liedtext stimmt! Hauptsache er sagt vor dem Konzert noch "hier kriegt ihr die richtigen Texte", aber macht es dann falsch. Aua aua!

 

 

All hail the King: (★★★★☆)

Ist Selbstbeweihräucherung pur!

Er hat das Lied über sein soziales Engagement geschrieben. Er hilft anderen, obwohl es ihm selber dreckig geht, was niemand sieht. Das ist ja auch schön und gut, nur stinkt dieses Lied vor Eigenlob. Natürlich darf man sich auch mal selbst loben und stolz auf sich sein. Aber sich gleich als König bezeichnen?! Sorry, das finde ich doch schon sehr selbstverliebt. Das einzig eingebildetere wäre sich als Gott zu sehen. Das klingt hier alles andere als Bodenständig. Aber ich verstehe was er damit aussagen will, ja. Alle huldigen ihn wie einen König, obwohl er sich unwohl fühlt. Er ist nicht so stark wie alle denken. Er ist kaputt, doch alle sehen nur den schönen Anschein. Ich finde, er drückt sich hier Lyrisch sehr unvorteilhaft aus. Es klingt zu sehr nach Selbstbeweihräucherung, auch wenn Gebrochenheit durchscheint. Es klingt so als sehe er sich als den absolut Guten, den Held, den Vollkommenen. Was aber nicht stimmt. Er hat in Wahrheit nämlich auch ganz schön viel Dreck am Stecken! Dieses übertriebene Selbstlob finde ich daher richtig eingebildet und heuchlerisch. So ein Toller Mensch ist er nämlich überhaupt nicht! … Irgendwie kommt es mir allerdings auch so vor als würde er das auch der Plattenfirma widmen. Erst huldigen sie ihn, dann lassen sie ihn hängen, lassen sich stattdessen selbst feiern. Darauf würde es auch passen. Ich habe oft im Internet gelesen, dass Leute den Song nicht verstehen, und auch nicht nachvollziehen können was er darüber gesagt hat. Ich allerdings schon. Bin ich denn wirklich der Einzige Mensch, der das kapiert? Leute, hier geht es nicht um Gott, sondern um einen Mann der selber gibt aber nichts bekommt. ... Die Melodie am Anfang erinnert sehr an "Love is the only rule". Die Stimme klingt besinnlich. Der Sound sehr natürlich und fast ein wenig live-artig und erinnert an "Last man standing". Beim Konzert in London musste er den Song erst neustarten weil er zu emotional war. Richtig nachvollziehen kann ich das nicht. Er hat den Song wohl irgend einem Penner gewidmet. … Was mich nervt ist wie er das Wort "Soul" immer in den Mittelpunkt stellt. Das Wort ist nicht schlimm, aber ich hasse es einfach! Kennt ihr das nicht auch, Wörter die man grundlos einfach nicht leiden kann? Bei mir ist das so ein Wort. Igitt! Es nervt, einmal hätte schon gereicht, aber drei mal hintereinander? Autsch. Dadurch gefällt mir auch das Ende überhaupt nicht, das klingt so nach nem Sprung in der Platte.

 

 

We don't run: (★★★)

Das ist ein alter Hut! Das Lied kennt man schon vom letzten Album. Wie einfallsreich und kreativ, dass es nochmal genommen wurde. Ok, Scherz bei Seite, etwas kreativ war man schon. Das Lied ist zwar 1:1 das gleiche, es wurde auch nicht neu eingesungen oder so, aber der Sound ist anders. Es wurde neu gemixt. Ich frage mich ob man da noch was überdacht hat, oder ob das die eigentliche Version sein sollte und auf Burning Bridges fand man eine "Beta" oder "Downgrade" - Version? ... Die neue Version von dem Lied hat deutlich mehr "Strom". Mehr Gitarren, es klingt insgesamt kerniger und zieht mehr rein. Allerdings finde ich den Sound etwas komisch. Über die Stimme ist noch mehr Hall gelegt und außerdem hört sich das komplette Lied so an, als hätte man es von einem alten Radio viel zu laut aufgenommen. Es übersteuert und klingt ein wenig so als ob er durch ein Megaphon singt. Natürlich ist das mit Absicht so gemacht, aber im ersten Moment dachte ich, die Datei wäre kaputt oder ich hätte mir im Equalizer was verstellt. Ich bin zwiegespalten. Einerseits ist dieser Sound ein echt cooles Stilmittel wodurch sich der Song auch von den Andern abhebt,- andererseits klingt das ganze dadurch auch irgendwie minderwertig gemacht. Als hätte der Produzent keine Ahnung wie man richtig abmischt. Nichts desto trotz finde ich das Lied immer noch super, ich kann mich nicht entscheiden welche der beiden Versionen ich lieber mag.

 

 

I will drive you home: (★★★★★)

Über diesen Titel möchte ich gerne so viel mehr wissen! Worüber und für wen hat er den geschrieben? Die Band und die Fans? Leider ist es nur ein Bonustrack. Es fängt ziemlich technisch mit einem Technocomputer an, und hört auch genauso auf. Der Rest zwischendrin ist allerdings etwas anders. Es ist eine gefühlvolle Ballade. Er singt sehr sehr tief, und  teilweise klingt er ziemlich weinerlich und emotional mitgenommen. Das Lied ist echt schön, etwas schade finde ich aber, dass man hier mal wieder von vorne bis hinten nur geklaut hat. Und zwar erstens erneut von "Every breath you take" von "Sting"! Die kompletten Akkorde sind quasi davon. Ist zwar einer der am meisten gesampleten Songs, aber trotzdem. Von anderen zu klauen finde ich immer richtig blöd.  Außerdem hört man am Ende eine Computerstimme, die sehr von "DaftPunk" inspiriert ist. … Die eine Gitarre klingt etwas wie in "Make a memory", gefällt mir. Des weiteren erinnert es durch die Nachhallstimme auch ein wenig an "We all fall down", und stilistisch an "Mystery train". Generell klingt das Lied ein bisschen futuristisch. Thematisch will er hier den Hörer mit nehmen und nach hause fahren. Vielleicht zu seinem Haus das nicht zu Verkauf steht. Man soll nicht auf die anderen Acht geben, sondern auf ihn, denn er leitet einen auf den Richtigen weg. Es geht um Beständigkeit. "Es ist ja immer das selbe, und wir beide haben das eigentlich doch immer ganz gut hingekriegt." ... Und nu hatter mich schon wieder! Mann! Hat er das für mich geschrieben?! Ich fühle mich so angesprochen. Als würde er mir sagen, komm her, ich hohl dich ab, bring dich zurück zu mir, scheiß drauf was die im Internet sagen, die sind bloß Chrome und Stahl, aber ich fahre dich richtig ans Ziel. (Er hat ja Recht, nur leider ist dieses Ziel nicht mehr mein Zuhause) Auch wenn die Melodie geklaut ist, das Lied ist echt schön und berührend.

Der soll das bitte mal live singen und ausführlich erklären!

 

 

Good night New York: (★★★☆)

Es ist eine art Liebeslied an seine Lieblingsstadt, in der er wochentags auch lebt: New York. Er singt über Dinge für die diese Stadt bekannt ist, wie die ganzen Taxis, Straßenmusiker, und auch den Lärm. Ich kann mir förmlich vorstellen wie er halb am schlafen aus dem Fenster geguckt hat als er das geschrieben hat. Es beginnt etwas Country-mäßig. Der Text ist diesmal sehr ausführlich und redegewandt mit vergleichsweise vielen Worten, was ich sehr gut finde. Geht doch mit dem Texten! Stilistisch erinnert es sehr an "U2", vielleicht "Still haven´t found" oder so. Nicht ganz so mein Stil. Irgendwie hat es auch sowas Musical mäßiges. Auch nicht so ganz meins. Der Drumcomputer tut auch wieder sein Bestes. Irgendwie kann ich mir das gut als Filmsoundtrack vorstellen. 

 

 

Touch of grey: (★★★★★)

Ist kein anstößiger Song über seine ach so tolle Haarpracht, sondern der einzige, tatsächlich etwas politisch angehauchte Song. Man soll sich mal in der Mitte treffen, anders geht es nämlich nicht. Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß. Nehmen wir einfach mal die goldene (oder realistisch, "graue") Mitte und gehen alle mal ein bisschen aufeinander zu. In der heutigen Zeit kann man das leider gar nicht oft genug sagen, oder halt auch singen. Dabei ist das Lied keinesfalls eine graue Maus, sondern wie ich finde einer der besten Titel auf dem Album. Es hat einen wohligen, vertrauten Country-Rock Sound wie damals zu Lost Highway Zeiten. Und ich fühle mich schon wieder von ihm angesprochen. Tja, und jetzt kommt er mir vor wie ein kleiner, ätzender Bruder, den man irgendwie trotzdem liebt, egal was für Scheiße er macht, weil er einfach immer dabei ist und zum Leben dazu gehört.

Ja, genau das ist Bon Jovi. Die Wahrheit liegt halt oft da, wo es am unspektakulärsten ist: In der Mitte.

 

 

Color me in: (★★★)

Das Lied hat mich zuerst wahnsinnig berührt. Ähnlich wie bei "I´ll drive you home" kommt es mir fast so vor, als hätte er das für mich geschrieben. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde es mir fast so vorkommen als beobachte er mich heimlich. Er singt davon, dass es egal ist wer er wirklich ist, du sollst ihn dir selber ausmalen. Gerade weil er jemand unerreichbares ist, dem man auch als Fan nur aus der Ferne verfolgt, kann man ja gar nicht genau wissen wer er wirklich ist. Theoretisch könnte ja alles sein. Einen Sänger zu verfolgen ist im Grunde nichts anderes als eine Serie zu verfolgen. Da weiß man auch nicht was echt ist. Und warum soll man sich die Geschichte nicht einfach selber ausdenken, wie sie einem selber gefällt? Genau über das singt er da. Zumindest interpretiere ich es so. Er kann alles sein was ich gerne hätte. Mann, und damit hat er mich wieder! Ich finde es wunderschön, er ermutigt mich, doch nicht alles aufzugeben. Andererseits aber, macht mich das Lied auch unglaublich wütend. Weil es genau das schafft was ich um jeden Preis verhindern wollte: Wieder nachzugeben. Ich fange fast wieder an mir selber etwas vor zu machen, etwas auszudenken was es nicht gibt. Es ist einfach alles nicht real. Ich falle wieder auf diesen Scheißkerl rein, gebe nach, obwohl ich ganz genau weiß wie sehr mir Bon Jovi auf Dauer schadet. Ich habe alle Gründe ihn zu hassen, aber ich hänge so sehr an ihm. Der vernünftige und objektiv denkende Teil von mir sagt ich soll endlich davon loskommen, aber dann ist da noch immer dieser andere Teil. Und das Lied  führt mir auch irgendwie vor Augen, dass ich mit Bon Jovi irgendwie total zusammengewachsen bin. Ich bin damit groß geworden, und egal was auch passiert ist, er ist ja irgendwie immer da gewesen. … Ich frage mich wovon der Text wirklich handelt. Vielleicht ist es auf seine Musik bezogen, dass die Hörer ihre eigenen Geschichten reininterpretieren, und sie zu ihren Lieder machen sollen. Das wünscht er sich ja immer so. Er liebt es wenn Leute seine Lieder zu ihren eigenen Geschichten machen. Allerdings klingt der Text bei einem zweiten Durchgang auch leicht pervers, nach allerlei Sexphantasien. Wie so ein kitsch-Liebeslied nach dem Motto, stell alles (im Bett) mit mir an was du willst, ich mach jede Sauerei mit. …. So wie ich Bon Jovi kenne ist wahrscheinlich beides damit gemeint! Und wenn ich auch nur eines über den Mann gelernt habe, dann, dass er echt sehr gut zweideutige Texte schreiben, und irreführende, kontroverse Antworten geben kann. Schade, dass es nur ein Bonustrack ist, das Lied ist nämlich richtig schön, (wenn auch mit einem komischen Beigeschmack). Sein Gesangsstil gefällt mir hier besonders gut, irgendwie hört sich das Lied schon älter an, es hätte gut auf "Crush" gepasst. Der Lyrische Stil klingt nicht so typisch nach ihm, weil er z.B. das Wort "Girl" sonst nie so verwendet wie hier. Zuerst hatte ich das Gefühl er hat es nicht selbst geschrieben, hat er aber wohl doch. 

Fazit:

Mein Fazit lautet:

 

Das Album ist eigentlich gut wie gewohnt. Wo Bon Jovi drauf steht ist eben auch Bon Jovi drin. Echte Fans wird das sicherlich freuen, aber mir reicht es leider nicht mehr. Und das hat viele, auch persönliche Gründe. Damit Bon Jovi mich unter all den Umständen und Problemen die ich hatte nochmal hätte überzeugen können, hätte dieses Album echt das Non plus Ultra werden müssen. Aber das war schwer zu schaffen und das ist es auch leider nicht geworden. Damit ich es wieder mit Bon Jovi aufnehme reicht es also bei weitem nicht aus! Das liegt aber nicht an Bon Jovi, sondern viel mehr daran, dass auch ich mich in den letzten Monaten ein bisschen mit meiner "Integrität" befasst habe, und feststellen musste: Bon Jovi - das ist einfach doch nicht so meins. Was mir früher locker ausgereicht hatte ist heute nichtmal mehr ansatzweise genug. Ich sehe inzwischen vieles anders. Es hätte kein Kitschlied wie "Labor of love" geben dürfen. Es hätte kein lächerliches patschiges Popsöngchen wie "Knockout" geben dürfen. Es hätte mehr nach meinem Geschmack geben müssen. (An meine Lieblingsalben "Have A Nice Day" und "Lost Highway" kommt es längst nicht ran) Außerdem wurden hier mal wieder viele Versprechen nicht eingehalten. "Big Rock Record", mit vielen wütenden Texten, hieß es? Darunter verstehe ich was anderes! An so manchen Stellen klingt das Album mehr nach gute Laune Pop. Versteht mich hier bitte nicht falsch, das Album ist teils sehr ruhig, und da ist auch überhaupt nix verwerfliches dran! Ich mag sowas! Ich mag auch den Stil oft. Ich mag auch Pop oder Pop/Rock. Es liegt nicht an der Richtung! Es muss bei weitem nicht immer hart sein, Leute!! Nur leider wurde hier mal wieder etwas vorgegeben was so nicht ist. Mit den ganzen Interviews die er im Vorfeld gab hat er meine Ansprüche total verwöhnt. Auch wenn ich eigentlich nichts erwartet hatte. Das konnte bei mir eh nie gut gehen. ... Mein größtes Problem mit dem Album ist, dass man nicht viel von Schmerz, persönlichem und wie wichtig das ist, heraushört. Es klingt auch nicht so perfektionistisch wie man hätte vermuten können. Lyrisch zeigt er sich hier zwar wirklich deutlich offener als je zuvor, aber unter einem Album mit dieser Thematik hätte ich mir dann doch mehr Tiefgang gewünscht. Man merkt schon, dass es persönlich ist, und ja, er präsentiert auch durchaus seine verletzte und verbitterte Seite, aber irgendwie ist das alles nur so angetoucht. Genau wie das was er in den Interviews sagt. Ich würde gerne die ganze Wahrheit hören, und nicht nur das Oberflächliche. Ich will verdammt nochmal endlich hinter diese Fassade sehen können! Er betont tausendfach dass es ihm in den letzten Jahren richtig beschissen ging, aber auf dem Album hört man dann doch herzlich wenig davon. Einige finde ich im Vergleich zu früher zwar teilweise deutlich besser, da sie persönlicher sind,- nur reicht es mir eben nicht mehr. Mich stört auch, dass die Texte manchmal schon wieder, fast schon so ekelhaft optimistisch rüber kommen, wie etwa in "God bless this mess". Immer dieses Stehaufmännchen-Trallala - Getue,- ich will mal was Anderes von ihm hören. Man merkt fast nichts davon was er alles durchgemacht hat und wie schlimm die letzten drei Jahre waren. Es klingt fast zu positiv für das was es ist. Es klingt nicht nach einem Sänger der damit seine Depression verarbeitet. Er sollte sollte nicht soviel über das Licht am ende des Tunnels singen, sondern auch mal über den düsteren Weg davor. Mir fehlen hier Emotionen. Das klingt alles nur so oberflächlich, so flach. Das Einzige was er letzen Endes tut ist über seine Karriere singen, und dass er wieder da ist, mehr nicht. Kommt davon wenn man halt sonst nichts zu sagen hat... "Lost Highway" z.B. klingt viel emotionaler, dabei hat er die Lieder damals garnicht für sich selbst geschrieben, sondern für Andere. This House Is Not For Sale ist das persönlichste und verwundbarste was er je gemacht hat, doch Lieder die nicht so persönlich waren hatten meiner Meinung nach gefühlvollere Texte als das hier! Mir fehlt sowas wie "Thorn in my side" oder "Happy now". Diese Titel klingen viel verbitterter als die neuen, dabei waren die nicht mal so persönlich. Aber damit kann ich einfach mehr anfangen. Auch fehlt mir sowas mystisches und deepes wie "Teardrop to the sea", wo er mal alles an Emotionen rauslässt. Bis auf "Scars on this guitar" und "Living with the ghost" findet sich auf dem Album kein einziger Titel der wirklich nach Leid, Frust, Schmerz, Zweifel und Depression klingt. Er meint er habe viel zu sagen und dieses Album wäre sein Erbe. Es wäre richtig abführend gewesen über sein ganzes Leid zu schreiben. Aber es klingt überhaupt nicht danach. Es klingt so beschwingt. (Als Schreiberin dieses Textes kann ich über das "Viel zu sagen" nur lachen, der kriegt gerade mal die Packungsbeilage einer CD voll, während ich hier viele A4 Seiten vollschreibe...) An manchen Stellen klingt es sogar nach einfach lieblos zusammengeschustertem Zeug, weil man nochmal was Kohle machen will. Wie z.B. bei "Knockout". Oder; dass man bei "Real love" nicht mal richtig den Text auf die Reihe bekommen hat. Wenn man schon so faul ist und einen Fehler nicht rausbessert, dann sollte man es wenigstens ins Booklett so schreiben wie es gesungen wurde. Aber darin sind lauter Fehler, auch in anderen Liedern. Und das von einem Sänger der ja immer betont wie Wertvoll er Booklets mit Texten findet. ... Naja, immerhin besteht dieses Album mal aus richtigen Texten, und nicht nur aus Liedern ohne Bedeutung oder Politischem Inhalt. Auch wenn es etwas so rüber kommt als tue er das alles nur noch aus Gewohnheit und Geld-Gründen,- hart wenn man schon keinen anderen Inhalt im Leben mehr hat als seine "Karriere". Sein wirkliches Selbst und was ihn privat bewegt wird er aber eh nie preisgeben, wie schon gesagt, er versteckt sehr viel hinter einer Fassade. In Betracht auf manche Dinge bin ich da sogar recht froh drum, dass er über sie nicht singt. ... Ursprünglich wollte er sich ja von der Zeitung inspirieren lassen. Ich finde, wenn man schon anfängt über die Nachrichten zu singen hat man ja gar nichts mehr zu sagen. Warum macht jemand Jahrzehnte lang Musik wenn er gar keine Geschichten zu erzählen hat?! Mir wird erst jetzt klar, dass es bisher immer so war. Das ist happig. Aber jetzt macht er mal was vermeintlich privates und die Texte sind flacher als je zuvor. Wenn ich über solche Themen schreiben würde die mir so sehr am Herzen liegen käme da was ganz Anderes bei heraus. Lieder die ich als wütend oder verwundbar beschreiben würde, klängen ganz anders. Deswegen möchte man ja auch durch die Beschreibung des Albums etwas ganz anderes vermuten. Ich hätte mir was viel gewaltigeres, emotionsgeladeneres und dramatischeres vorgestellt. "Have a nice day" z.B. klingt um einiges verbitterter und saurer als "The devil´s in the temple". Um richtig wütend zu sein ist das Lied schlicht und ergreifend zu kurz und hat zu wenig Inhalt. "One step closer" passt mehr zu diesem ganzen Tulmult-durchmach-Integritäts-Ding als so manches Lied auf dem tatsächlichen Album. Woher kommt das? Er sagte doch es fiel ihm diesmal so superleicht ein Album zu schreiben… Fiel es ihm zu schwer über all diese Dinge richtig Klartext zu singen? Tut es noch zu weh? ... Viele Texte sind so schleierhaft und nichtssagend geschrieben, sodass es sich mir gar nicht richtig erschließt was er genau damit sagen will. (Schade, dabei meinte er er habe ja ach so viel zu sagen) Ich will nicht tausende Dinge interpretieren, ich will die Wahrheit hinter den Lyrics kennen, ich will ihn verstehen, ich will Gewissheit! Was ich mir selber denke kenne ich ja schon. Ich wünsche mir mehr Klartext. Aber da kann man wie immer, lange nach suchen ohne fündig zu werden. Zudem sind viele auch sehr einfach gehalten, sodass man sie schon nach 3 mal Hören quasi auswendig kann. Nach viel zu sagen klingt das, bis auf "Goodnight New York", nicht. Sie sind nicht so anspruchsvoll, die Texte ... 

... Die Texte sind auch oft viel zu ähnlich, die Beispiele habe ich ja schon unter jedem Song aufgeführt. Er singt einfach viel zu häufig genau die selben Floskeln. ... Was mich auch noch sehr stört ist, dass es extrem viele religiöse Metaphern gibt. Einige Texte gehören ja bald in die CCM Szene! Das geht sowas von garnicht, singt er bald auch noch "Großer Gott wir loben dich", oder was? So eine dumme, mittelalterliche Scheiße... Die Lieder selber sind solide. Nichts umwerfendes, nichts neues, nichts zu ungewohntes, aber gut wie gewohnt. Das Genre ist abwechslungsreich, der Sound gefällt mir besser als bei "What About Now". Allerdings klingt es trotzdem nicht alles so handgemacht wie man hätte erwarten können. Manchmal denke ich, da fehlt einfach etwas. An anderen Stellen nervt mich wiederrum irgend ein zu dominantes Instrument oder der Backgroundgesang. Allerdings geschieht das, dadurch, dass einer fehlt deutlich weniger als früher. Damals hat mich dieses ewige Mitgejodel des Gitarristen manchmal schon sehr genervt. Ich hatte gehofft das hat nun ein Ende, so wäre immerhin noch was Gutes aus der Katastrophe entstiegen. Aber nein, jetzt gröhlen einfach andere im Hintergrund vergnügt mit. Und das passt zwar zu dem Titeltrack, oder zu einem "Come on up to our house" sehr gut, einfach aufgrund der Thematik, und da stört es auch nicht. - Aber bei "Real love" oder "Scars on this guitar" fällt es mir dann doch wieder negativ auf weil es meiner Meinung nach einfach völlig deplatziert ist. Jon Bon hat so eine herausragende Stimme, der braucht keinen der ihn im Hintergrund "unterstützt"! Dadurch verliert seine Stimme an Kräftigkeit und es klingt einfach nur noch nach Gejodel! Manchen Liedern, gerade den ruhigen, steht das nach wie vor überhaupt nicht. 

Einer der größten Kritikpunkte ist aber auch, dass einfach viel zu viel geklaut wurde. Irgendwie klaut Bon Jovi mit jedem Album immer mehr bei Anderen. Das geht echt absolut gar nicht! Ich wollte was eigenes. Lustig, dass der Sänger ausgerechnet beschreibt, dass es sowas noch nie gegeben hätte, und dass seine Musik ja so einzigartig wäre. Er meinte auch, sowas wie "Living on a prayer" hätte es noch nie zuvor gegeben. Wie bitte?! Zu der damaligen Zeit hat sich doch alles genau so angehört! "Final countdown", "Summer of 69"… Der tut ja so als hätte er das Rad neu erfunden. Aber das hat er weder damals, noch mit dem neuen Album! Bon Jovi ist jemand, der sich immer weiterentwickelt und am Zahn der Zeit bleibt ohne den Trends zu verfallen und aber gleichzeitig sich selbst treu bleibt, ja. Aber etwas völlig einzigartiges hat er nie gemacht. Auch nicht mit dem neuen Album. …  Einige Lieder, wie etwa "Come on up to our house", haben etwas von Seemanns-Liedern an sich. Dieser Stil ist seit Burning Bridges neu eingeflossen. Nicht verkehrt. Obwohl es alles gar nichts neues ist, sondern der Sound, die Machart usw. so typisch Bon Jovi ist, ist das Album dann doch recht abwechslungsreich. Es ist schon erstaunlich, dass sowas wie "Scars on this guitar" und "Born again tomorrow" auf ein und dem selben Album vertreten sind! Oder auch "Rollercoaster" und "I'll drive you home", mit ihren völlig gegensätzlichen Stimmlagen. Durch das Album verläuft ein gewisser roter Faden, es hat Anfang, Mitte und Ende. Er singt zwar oft das Gleiche, dennoch gibt es keine zwei Lieder mit dem selben Thema. Der Sound und die Produktionsart ist bei jedem Lied sehr unterschiedlich. Doch Bon Jovi klingt hier einfach so richtig Typisch nach Bon Jovi. So unverkennbar wie auf sonst kaum einem Album. Es ist zwar nichts Einzigartiges, aber dennoch ein eigener Stil mit viel Wiedererkennungswert. In einem Interview meinte er ja auch, er wolle einfach wie Bon Jovi klingen und nicht wie jemand anders. Das ist ihm gelungen. Perfekt ist das Album trotzdem mitnichten, und alle meine Wünsche erfüllen tut es auch bei  Weitem nicht. Kein einziger Song hat mich richtig fett umgehauen, es gab auch keinen Moment wo ich vor Freude quiekend vor dem Rechner saß. Die Zeiten sind bei mir allemal vorbei. Die Abmischung, bzw. Produktion ist nichts besonderes. Wobei Bon Jovi ja noch nie eine überirdische Soundqualität hatte. Ich verstehe deswegen nicht, weshalb so viele Fans auf dem Produzenten so rumhacken. Vorher war der Sound auch nicht besser! In den 80ern war er viel zu blechern und unprofessionell, heute ist er manchmal etwas aufgeblasen oder verklebt. Bon Jovi war schon immer modern im Stil, ich weiß nicht was die ganzen Nasen da haben. (Und ich verstehe noch weniger warum so viele Heavy-Metal Typen meinen Bon Jovi Fan sein zu wollen. Der hat doch echt die völlig verkehrte Zielgruppe - kommt wohl noch aus der Zeit wo der erste Manager das in dieser Bands-Szene gut vermarktet hat, davon hamwir jetzt den Salat) Was ich allerdings schon seit Urzeiten am Sound kritisieren kann ist dieser elende Loudness-War! Der ist bei Bon Jovi so extrem wie bei kaum einem anderen. Ruhigere Passagen erscheinen zu gewaltig und einen Equalizer kann man kaum ohne Übersteuerung benutzen. Für Audiophile ist das mit Sicherheit nichts, wie immer. Dennoch, der Sound macht hier in dem Album kein Lied kaputt. Wenn man mal guckt was sonst heute noch so für Musik rauskommt ist das hier noch balsam für die Ohren. Es kommt auch immer darauf an mit was man es vergleicht. Ich finde es gibt wesentlich Schlimmeres! ...

Etwas das ich irgendwie vermisse sind melodiöse Gitarrenparts. Und damit meine ich keine Langen Solos oder dergleichen, das ist nur langatmig. Was ich meine sind die kurzen Einspieler die nach Refrains gerne kommen. Sicher sind die auch hier wieder vorhanden, allerdings fehlt oft eine gewisse Melodie. Ein Beispiel wäre hier etwa "New Year´s day", oder "God bless this mess": Zwischen Refrain und Strophe folgt ein kurzer Gitarrenpart. Der wirkt auf mich allerdings zu Geradlinig und zu wenig melodiös. Bei meinem geliebten "Who says you can´t go home" etwa, war das noch ganz anders. "God bless this mess" hätte doch eine flippige countrymäßige Melodie hinter dem Refrain richtig gut gestanden. Stattdessen bekommen wir so eine, ich nenne sie liebevoll "Tinnitus-Gitarre" auf die Ohren. Ich weiß nicht ob der Stil an dem Modell liegt, oder an dem neuen Gitarristen. Da war er (dieser Stil) aber vorher schonmal, und zwar bei "That´s what the water made me". ...  Ich habe an dem Album aber nicht nur zu kritisieren, sondern finde auch einiges ziemlich gut daran. Einige Lieder sind z.B. genau das wo ich mir denke, so muss es doch eigentlich immer sein! Einige berühren mich auch, und führen mir vor Augen, dass ich zwar kein Fan bin, aber dass ich dennoch irgendwie mit Bon Jovi verwachsen bin, ob ich will oder nicht. Die Musikvideos sind auch alle ganz gut, es ist immerhin diesmal kein perverses Skandalvideo dabei, oder sonst irgendwas komisches. Seine Stimme mag ich immer noch, und es klingt einfach alles so wahnsinnig vertraut. Wie immer. Einiges könnte zwar besser sein, und ich versteh auch echt beim besten Willen nicht, wieso dieses Album bei den Fans so gut ankommt, was ja sonst eigentlich nie der Fall war,- aber ich finde es ist ein solides Album. Was ich definitiv sagen kann ist, dass echte Bon Jovi Fans hier sicherlich genau das bekommen, was sie erwarten und lieben. Wenn euch das nicht (mehr) gefällt, dann fragt euch bitte mal ob ihr bei Bon Jovi überhaupt an der richtigen Adresse seid! (Bevor ihr loshated ich würde ja auch nur meckern: Ich bin dazu berechtigt, bin ja auch kein Fan mehr) Denn das neue Album ist einfach typisch Bon Jovi. Textlich, Musikalisch, und wie ich lernen musste auch Charakterlich will und wird sich dieser Sänger wohl ums Verrecken niemals ändern! Es ist eingebrannte Beständigkeit. Einerseits cool, weil man sich darauf verlassen kann. Andererseits auf dauer immer das Gleiche. …

Das Album hat einige Lieder die ich echt gerne anhöre, mehr aber auch nicht. Es ist, was es ist. 

 

Ich möchte an dieser Stelle übrigens nochmal anmerken, dass das alles hier NUR MEINE SUBJEKTIVE MEINUNG ist, und meine Kritik härter klingt als sie vielleicht eigentlich ist. Das Album ist gut, aber nur gut reicht mir eben nicht mehr. Für mich hätte es sehr sehr gut werden müssen, um mich überhaupt wieder zu überzeugen. Ich bin halt auch kein Fan mehr. Ich habe auf schmerzlichstem Wege erfahren müssen, dass das alles für mich doch nicht ganz so passt.

 

 Meine persönlichen Highlights des Albums:

 

+ Come on up to our house 

+ Scars on this guitar 

+ The Devil's in the temple 

+ I will drive you hom

 

Das absolute Lowlight hingegen ist Labor of love.
Einfach unterirdisch, der Song.

Und der größte Ohrwurm unter allen ist Rollercoaster.

 

Ich gebe dem Album schlussendlich eine Bewertung von aufgerundet 3,8/5 Sternen.

 

 

 

 

 

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Welche sind eure Lieblingslieder auf "This House Is Not For Sale"?
This house is not for sale
Living with the ghost
Knockout
Labor of love
Rollercoaster
New Year's day
The Devil's in the temple
Scars on this guitar
God bless this mess
Reunion
Come on up to our house
Real love
All hail the King
We don't run (2016)
I will drive you home
Good night New York
Touch of grey
Color me in


Und hier noch ein paar Interview Auszüge:

"Ich habe einen düsteren Tunnel durchfahren. Noch nicht ganz, aber ich sehe das Licht am Ende des Tunnels. Es waren drei brutale Jahre. ... Ich hatte einige tiefe Sinnkrisen. Vor allem was meine Karriere angeht: Die Plattenfirma, mit der ich dreißig Jahre lang zusammengearbeitet habe, hat sich neu ausgerichtet, das hat für mich vieles verändert. Dann persönliche Rückschläge: Gitarrist, mein Freund Richie Sambora, tauchte eines Tages nicht zur Arbeit auf - niemand von uns hat ihn seitdem persönlich gesehen. ... Es wäre falsch gewesen, die Band aufzulösen. Auch in den düsteren Monaten: Die Jungs waren alle für mich da, wenn ich eine Schulter zum Ausheulen brauchte. Irgendwann haben wir anderen uns zusammengerauft. ... Richie hatte viele Dämonen. ... Wir kannten seine Probleme, mal verlor er den Führerschein, mal schlief er auf der Straße, die Geschichten sind bekannt. Spätestens nach zwei Tagen war er immer wieder da. Auf der folgenden Tournee 2013 schien alles perfekt zu laufen. Keine Ausfälle. ... Am nächsten Tag weckt mich mein Manager im Hotel -  Ich wusste sofort, was los ist. ...  Es war, als wäre er einfach vom Erdboden verschwunden. Alle fragen: Was ist zwischen euch passiert? Ich weiß es nicht. Er hätte sagen können: Ich habe genug, ich kann nicht mehr, ich will meine Kunst nicht mehr mit dem Publikum teilen - das hätte ich doch verstanden. ... Wir waren beste Freunde. Jeder wäre glücklich, einen Kerl wie ihn seinen Freund zu nennen. Nur leider hat er seine Dämonen nicht im Griff. Nach Calgary damals kamen achtzig Konzerte, jeden Tag eins. Ich hatte keine Sekunde Zeit, nachzudenken. Ich musste nicht nur meinen Job erledigen, wir mussten auch das riesige schwarze Loch füllen, das sich jeden Abend auf der Bühne zu meiner Rechten auftat. Am letzten Abend der Tournee, es war Ende Dezember 2013 in Australien, war es mir vollkommen egal, ob ich jemals wieder einen Ton Musik spielen würde. Ich war ausgebrannt. Das ganze Jahr 2014 über nahm ich die Gitarre nicht in die Hand. Alles, was ich spürte, waren Furcht, Wut, Depression, Traurigkeit, Beklemmung: Fuck it, warum soll ich mir das noch alles antun? ... Da brichst du irgendwann zusammen. ...Es war Wahnsinn. ... Zu der körperlichen Erschöpfung kam diesmal noch die seelische. ... Vor einem Jahr, Mitte 2015, spürte ich langsam wieder ein bisschen mehr Energie. Rockmusik ist das Einzige, was ich richtig gut kann. Also nahmen wir wieder ein paar Songs auf. Daraus wurde das neue Album This House Is Not For Sale. In den Songs geht es um Wiedergeburt, um die Besinnung auf die eigenen Wurzeln, um Kampfgeist. Ich hatte das Foto, das jetzt als Cover dient, in einem Magazin entdeckt. Das war zu der Zeit, als es mir richtig schlecht ging. Auf dem Bild ist ein Haus, das verfallen aussieht, aber Wurzeln geschlagen hat. Genau das ist meine Geschichte - und eine perfekte Metapher für mich, meine Integrität und die Band. ... Es sind alles Songs, in die ich viel Mühe gesteckt habe. Ich saß mit meiner Frau am Frühstückstresen in unserer Küche, und sie sagte: Das sind Songs, die du für den Rest deines Lebens singen wirst - du musst dafür sorgen, dass sie dich nicht nerven, wenn du auftrittst. ...Eigentlich wollte ich gar nicht mehr live spielen. ... Wir sind uns alle einig, dass wir keine Welttournee mit hundert Auftritten machen werden. Die entscheidende Frage zu all dem hat mir übrigens auch meine Frau gestellt: Warum? Ich: Weil ich ein paar Dollar verdienen will. Sie: Das ist eine Scheißantwort. Da dachte ich: Sie hat recht! Es muss um mehr gehen. Ich muss schon wirklich etwas wollen, etwas Neues erleben. Ohne sie gäbe es mich wohl gar nicht mehr. Jeder Musiker braucht jemanden, der klug genug ist, auch mal die einfachen Fragen zu stellen. Ich habe neulich ein kleines Konzert in New Jersey gegeben, meiner Heimatstadt. Ein paar neue Songs spielen, mehr wollte ich gar nicht. Aber etwas war anders als zuvor: Ich habe zwischen den Songs Geschichten erzählt. Wir hatten eine ganz andere Atmosphäre als sonst. Diese Richtung finde ich interessant. Mal sehen, ob ich einen Weg finde, den ich selbst spannend finde, der aber gleichzeitig die Schönwetterfans befriedigt, die nur die Hits hören wollen. ... Ich habe mich einen Schritt weiter vom Absturz entfernt. Mit einem Fuß stehe ich auf sicherem Grund. Vor einem Monat hätte ich Ihnen gesagt, dass mein Leben immer noch ein Kartenhaus ist. ... Diese vier kleinen Konzerte haben mir sehr viel gebracht. Zwei Stunden auf der Bühne zu stehen mit einigermaßen guter Stimme. Ich hatte ja große Zweifel, ob ich überhaupt noch singen kann. Mir war klar: Wenn ich meine eigenen Ansprüche nicht mehr erfüllen kann, bin ich raus. ... Ich werde nicht der fette Elvis."

- Quelle: SDZ

 

 

"Ich akzeptiere, dass er sein eigenes Ding machen will. Nur die Art, wie er vermittelte, dass er nicht mehr dabei sein will, war nicht so wahnsinnig toll. ... Wir haben den Abend also durchgezogen. Wir haben keine einzige der 100 Shows abgesagt. Richie ist nie wieder zur Arbeit erschienen. Er hat niemanden von uns gesehen oder gesprochen. Das war bitter. ... Ich zeige diesmal meine verletzliche Seite. Ich bin älter, weiser. Ich habe mehr gelebt. Ich bin weniger vorsichtig. Ich sehe keine Veranlassung mehr dazu. Ich habe etwas zu sagen und nichts mehr zu beweisen. ... Es sind schon einige Tränen geflossen. Ich weine sogar sehr oft. Ich gebe gerne zu, dass ich in den letzten zwei Jahren Hilfe von Menschen in Anspruch genommen habe – und das gar nicht mal wenig. Ich habe das gebraucht und hatte keine Scheu, darum zu bitten. Es gibt keine Tapferkeitsmedaille dafür, wenn man dicht macht. Man muss nicht immer stark sein. Mir haben viele verschiedene Menschen geholfen – sowohl aus meinem privaten Umfeld als auch professionelle Leute. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich wieder bereit war für die Musik und meine Gitarre in die Hand nahm. Ich habe das Leben mit meiner Familie genossen. Ich habe versucht, ein besserer Zuhörer zu werden als Vater. Meine zwei jüngeren Kinder sind anhänglicher, als es meine zwei älteren Kinder je waren. Es gefällt ihnen nicht, wenn ich länger weg bin. Ich versuche, Verständnis für sie aufzubringen. ... Es war im September 1980. Damals hieß das Studio noch „The Power Station“. Ich war dort mit einem Cousin von mir verabredet, den ich zuvor noch nicht getroffen hatte. Er war Produzent und hatte mich bei einem Konzert auf der Bühne gesehen und danach zu meinem Vater gesagt: „Der Bursche ist gut, doch die Band in der er spielt, ist es nicht. Aber wenn ich irgendetwas für ihn tun kann, meldet euch.“ Also rief ich ihn an und fragte, ob er irgendeinen Job für mich hat. Und er meinte: „Du kannst unser Mädchen für alles sein.“ Darüber war ich überglücklich. Ich wurde in dem Studio Zeuge einiger magischer Momente."

 - Quelle: Berliner-Zeitung

 

 

"She’s the glue,” Bon Jovi says of his wife of 27 years. “I’m the crazy visionary with all kinds of things flying, and the seams are all splitting. She’s the one following me with the glue and the thread and the needle, keeping it all together.” “Family is always priority. We try to spend as much time having family dinners as possible.” Does it bother her that women have been known to throw themselves at her husband? “I think it’s great they love the music,” she says of his fans. “They love it and are so loyal.” ... Bon Jovi:“Nothing’s really changed except the guy in the mirror. I walk by and I’m like, ‘Whoa. I’m not that little kid anymore.’”  ... He wasn’t fired; he just didn’t come to work.” Since the split, Bon Jovi says, “nobody has spoken to him.” (Sambora did not return requests for comment.) “When the last tour was over, I didn’t care if I sang again, I was exhausted physically and mentally.” The break also came at a time when Jon wanted to be closer to home. Not longafter starting college, their daughter Stephanie was hospitalized after using opioids. Her parents say the experience is behind her. “It happens to a lot of families that you would never know,” Dorothea says of her daughter’s ordeal. “We dealt with it as a family.” Adds her husband: “It was a terrible speed bump that we got over. There was no need to be any closer to [our kids]. We couldn’t get any closer.” In the end family became a source of inspiration and helped Bon Jovi return to music. “He thinks about [music] in his sleep, wakes up and writes stuff down,” Dorothea says. “Locks himself in a room and writes.” What he churned out forThis House Is Not for Sale, out Nov. 4, were songs he says are unabashedly true to life. “‘My voice is shot, I’m going gray, these muscles all ache,’” he says, reciting lyrics from the track “God Bless This Mess.” “That’s pretty literal. That’s not for interpretation. But I didn’t mind being that exposed. It was cathartic.” Another song that seems grounded in reality: the emotional ballad “Labor of Love.” “It’s one of two songs on the album that actually deals with a relationship,” he says, stopping short of confirming lyrics like “one taste of your lips, every night every day” are about his high school sweetheart. Now that he’s about to hit the road again in support of the album, he’s having a bit of separation anxiety after being home for so long. “I go kicking and screaming,” he says of leaving Dorothea and their kids for the road. “I’m not a journeyman. I know some people who are applause junk-ies. I’m not. You see my fingernails embedded in the driveway.” Though he adds, “Once I get to the first hotel, I’m like, ‘Okay, I’m here.’” Returning to domestic life after the tour ends is equally challenging: “You go from that life of vampires...then suddenly you’re taking the garbage out and the kids to school, going to bed at 10:30. It’s a dramatic change! In a perfect world you’d go to a place like astronauts and decompress for a few days before they let you out into the real world.” Luckily he has a partner who gets it. “It’s understood,” he says of Dorothea’s patience with him when it comes to regular-dad mode. “That’s the beauty of us.” As for how they’ve weathered so many years together despite facing steep odds, Dorothea says the two of them are just in sync. “I think we grow at the same rate,” she says. “We grew equally and not in opposite directions. Somehow it works.” Her husband doesn’t know why, but he’s grateful. “Somehow I became the poster boy for a long-married rock star. But I’ll gladly accept the mantle because I’m so happy."

 - Quelle: People Magazine

 

 

"Despite decades in the spotlight, Jon Bon Jovi has managed to remain quite humble. “I don’t know who that guy is,” he says when asked about the larger-than-life, leather wearing rock star he’s perceived to be.

The rocker shared about the new record, "You know what I realized, it’s been (nearly) four years since ‘What About Now.’ It’s been a lifetime. Other days, it feels like it was yesterday 'cause it seems like the last tour was yesterday; it’s three years ago now, and I was just in this fog and there’e a lot of things that I had to process so that I could get to a place where I could write it down, music I could share with people. But coming out of that fog now, I feel great." As for how it he got through it all, Jon revealed, “I had a lot of friends and you know what was great, is I can say I had a lot of help, I had a lot of people helping me to get through it — friends when I needed friends, shoulder when I needed a shoulder, and I did, I needed that shoulder, so the writing was the end result of that breakdown, the turmoil, the coming to the crossroads and figuring out what the hell happened to me and 'where am I going with this?' because I don’t make music frivolously… I had to have something to say and I needed the tools to say it, which was the band and the support.”The rock star admitted he took a page out of Beyoncé’s book, drawing inspiration from her latest album. He said, “Having seen Beyoncé’s ‘Lemonade' I said, 'I'd like to make a video for every song,' and I've never done that before… Tidal said, ‘We'll make a video for every song on the record if you want to do that,' and I said, ‘That would be great,' and we could really tell the stories behind the lyric, so there's no performance video, these are like little mini-movies, and so I really applaud Tidal for taking the shot.

- Quelle: eXtra

 

 

But one thing sets it apart from past albums, and that’s the honesty in the lyrics.  In this album, Bon Jovi opens himself up, bares his soul.

As he explained from the stage, whenever he had written emotional lyrics in the past, he would deny they were about him. ‘No, that’s Billy the Kid,’ he’d say, of the emotion in Blaze Of Glory, for instance. When he was younger, he was out to prove himself and didn’t want to let his sensitive side show, he explained. Now though, he has ‘something to say and nothing to prove’. As he wove the narrative into the playlist, he revealed with raw honesty the stories behind the songs.

The timbre of his voice conveyed new vulnerability, illustrated by the moment he had to restart a song because he got too ‘choked up’.

He talked a lot about the demons and ‘troubles’ he’s faced over the past three years – referring mainly to a huge bust up with the long term record company, Mercury (a dispute now resolved), the departure around the same time of long-time guitarist, friend, founding member and co-writer, Richie Sambora, and problems with his voice.

- Quelle: Google News 

  

 

Wenn JBJ Hof hält, sprich Interviews gibt, ist das Beste gerade gut genug. … Daher nimmt er immer die teuersten Luxushotels als Interviewort. … Nur einem deutschen Radiojournalist gab er ein Interview. (zickiger intverweigerer)

Früher war er oft aufreizend gelangweilt, heute ist es aber schon anders, er hat gehörigen Redebedarf, die Geschichten sprudelten nur so aus ihm heraus..

- Quelle: SWR3

 

Jon Bon Jovi ist von den meisten jungen Künstlern ziemlich enttauscht. Der Musiker ist der Meinung, dass es ihnen nur noch darum geht, ein paar gute Songs aufzunehmen, aber kein gutes Album. 

lm Interview mit dem "Evening Standard" meinte er: "Wir leben jetzt in einer Zeit, in der all diese Kids sich nur noch darum kümmern, einen Song zu produzieren. Sie denken nicht an ein Album. 

Für mich ging es immer um die Platte. Ein Album ist eine Momentaufnahme. Es ist wichtig. Es geht nicht nur darum, sich um Singles im Radio zu kümmern oder Pop-Songs zu verkaufen - es ist ein Statement daruber, wer und was man ist. 

Es ist keine Ansammlung von Pop-Songs." 

(...)

Der Song war im Prinzip schon fertiggeschrieben und hatte ein gewisses Feeling. Ich sag mit meiner Akustikgitarre auf meiner Couch und hatte den Rhythmus im Kopf. Das klang ein bisschen wie Bob Dylan, aber David und Tico haben 

plotzlich eine andere, treibende Nummer daraus gemacht und den Rhythmus beschleunigt. Das klang ziemlich gut und wir haben die Richtung des Songs total verandert. Das war für mich wirklich extrem emotional, 

weil der Song sich im Prinzip völlig veränderte. Die Energie im Studio war unbeschreiblich und der Song war wie wiedergeboren. Ein gronartiges Gemeinschaftsprodukt. 

- Quelle: Google

 

 

It was a fear of failing that almost drove his bandmates past their limit. 

"I was guilty of that, I drove this band into the ground on more than one occasion." 

"There was the fear of failure, there was the fear of, of not being able to do it again you know, and in retrospect there was a period when I blamed the management, the agents, the lawyers, 

the guys that were supposed to be the grownups in the room to help us to say 'Go to bed, it'll be okay': 

It was, he says, a catharic experience to write about the past few years. He describes one song, 'God Bless this Mess', as like cutting a vein and letting it "pour out on to the page". 

- Quelle: Google

 

 

 


Seine Kinder meinten: "Du sitzt doch den ganzen Tag nur auf der Couch!"
Na, warum lächelt er so? Erfolgreiche Stunde beim Seelenklempner hinter sich, oder doch einfach nur den Bauch vollgeschlagen und gerade genüsslich einen fahren gelassen?

Hier noch ein bisschen mehr Gedankenmatsch von mir:

Mein persönlicher schwerer Start mit dem Album

Ich, die Schreiberin dieses Textes, habe persönlich wegen Bon Jovi so einiges durchmachen müssen. Leute die der Facebook Seite folgen haben es vielleicht ganz am Rande mitgekriegt. Ich war schon seit Jahren geplagt von Zweifeln gegenüber Bon Jovi. Wenn man mir eines NICHT vorwerfen kann, dann, naiv zu sein. Wie diese ganzen treudoofen Fans. Ich bin von Natur aus bei allem ein sehr skeptischer Mensch. Und es gab da schon lange diese Fanzweifel. "Mag ich das eigentlich überhaupt?" Ständig hatte ich Krach mit irgendwelchen von diesen "Schönwetterfans" im Internet, und generell gab es immer wieder Ungereimtheiten. Es war der reinste Psychoterror den mir andere, aber ich mir auch selbst angetan habe. Letzten Endes habe ich diesen Kampf aufgegeben. Ich war noch ein Kind als alles anfing, - als ich glaubte Bon Jovi Fan zu sein. Ich habe anfangs so getan als ob, weil ich es nicht besser wusste. Am Ende habe ich so getan als ob, weil ich die Realität nicht wahrhaben wollte. Ich habe irgendwo in meinen Teenagerjahren den Absprung verpasst, und mich in diese ganze Bon Jovi Sache nur noch tiefer hinein verfahren. ... Seit rund einem Jahr nenne ich mich nicht mehr Fan. Ich will auch nie wieder ein Fan von irgendwas sein! Das ist nicht meine Welt! Im letzten Jahr war es mit mir und Bon Jovi daher denkbar schwierig. Ich hatte im Jahr 2016 Zeiten, in denen ich diesen Mann und alles was irgendwie mit ihm zu tun hat abgöttisch und aus tiefstem Herzen gehasst habe. Und davon ist auch immer noch ein Teil übrig. Ich kann nicht einfach vergessen was war. Aber von allem was da früher mal gut war, was ich so an Bon Jovi geliebt habe, ist auch immernoch etwas da. Ich bin also so zwiegespalten wie nie. Mittlerweile sehe ich mich als eine Art "Unfan" - wenn es das gibt. Oder einen Mix aus "Fan" und "Hater",- also ein "Fater". Ouh, heute bin ich wohl fitt in blödsinnigen Wort-neu-schöpfungen. ... Wer gerade übrigens immernoch viel zu viel Zeit übrig, und keinen Roman zu lesen hat, der kann sich ja mal meine gesamte Fan Geschichte durchlesen: 

http://bon-jovi-fans-deutschland.jimdo.com/pers%C3%B6nliches/meine-bon-jovi-geschichte/

 

Worauf ich hinaus will: This House Is Not For Sale kam für mich zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt überhaupt! Als das Album am 4.11. herauskam, war ich noch alles andere als bereit dafür. Ich war noch viel zu verbittert, und überhaupt nicht über den ganzen Scheiß hinweg den ich so durchmachen musste. Ich hatte zwar schon ne Menge Abstand, aber dennoch war es einfach noch etwas zu früh. Noch ein Jahr zuvor wäre es genau richtig gewesen. Da war ich noch das gutgläubige Fangirl. Ich weiß sicher, mein altes Ich hätte dieses Album so geliebt. Es wäre eine so magische Zeit gewesen. Aber jetzt? Jetzt war erstmal alles hinüber. Ich wünschte es hätte mit Burning Bridges seinen Platz getauscht gehabt, denn jetzt wäre Burning Bridges ein passender Abschluss, nach meinem Fan-Aus. Demnach kam das neue Album viel zu spät. Man kann es aber auch andersherum sehen. Demnach kam es mir nämlich viel zu früh. Nach allem was passiert ist, wäre es für mich wohl am Besten gewesen, wenn man jetzt erstmal für 3 - 4 Jahre lang überhaupt nichts von Bon Jovi gehört hätte. In ein paar Jahren wäre ich dann nicht mehr so verbittert gewesen, rückblickend war ja früher eh immer alles schön. Dann wäre ich vielleicht anders daran gegangen und hätte gedacht: "Ach ja, Bon Jovi gibt es auch noch, das war meine Jugend." Nach einiger Zeit Abstand sieht man die Dinge ja wieder lockerer, vor allem wenn man in dieser Zeit überhaupt nichts damit zu tun hatte. Aber herbst 2016? Knappe 10 Monate nachdem für mich alles komplett eskaliert ist? Das war nicht genügen Abstand, vor allem weil mir Bon Jovi ja fast die ganze Zeit über immernoch sehr präsent war. Ich habe mich also unfassbar schwer mit dem neuen Album getan. Ich ging sogar anfangs mit der Einstellung an das Album, dass es für mich eh scheiße sein wird, egal wie gut es tatsächlich ist. ... Als im August die Titelsingle erschien, war ich gerade im Urlaub. Da war ich Gott sei Dank für kurze Zeit in der Lage all den Stress auszublenden. Habe den Song dort öfters gehört und verbinde ihn auch ein bisschen mit dem Urlaub. Danach habe ich ihn allerdings wieder links liegen lassen. Bei mir gabs diesmal überhaupt keine Vorfreude aufs Album. Kein Mitfiebern, garnichts. Ich habe die gesamte magische Zeit um das Album herum verpasst. Alles ist an mir vorbei gezogen. Wenn es neue Artikel oder Interviews gab, habe ich mir die für später auf meiner Festplatte gespeichert, aber nicht angesehen. ... Das Album kam zu einem Zeitpunkt, wo ich am liebsten alles was ich von Bon Jovi hatte verbrannt hätte, und alle Erinnerungen gelöscht. Ich war gerade bereit loszulassen, und ausgerechnet dann kommt der mit einem neuen Album! Das war dann schon ein wenig viel. Wie sollte das jetzt bitte Enden? 

Nach tagelangem hin und her überlegen bin ich dann zu dem Entschluss gekommen, noch ein letztes Mal alles aufleben zu lassen, mich auf das Gute zu konzentrieren. Wie so ein Vergangenheits Flashback. Haben wir so etwas nicht alle gern? Ein Allerletztes Mal nochmal Bon Jovi. Das neue Album hat schließlich auch irgendwo seine Chance verdient. Und ich weiß genau, wenn das Album bei mir ausklingt, dann werde ich endgültig alles metaphorisch niederbrennen und loslassen. ...

 

Durch all diese Umstände stand This House Is Not For Sale erstmal unter einem schlechten Stern. Ich wusste nicht wie ich das hinkriegen soll. Die Thematik des Albums hat mich ja noch nichtmal sonderlich angesprochen. Und das, obwohl es genau das ist, was sich mein altes Ich immer so gewünscht hat. This House Is Not For Sale, dieses Haus steht nicht zu Verkauf, das hat was mit Beständigkeit zu tun. Alleine dieses Albumcover. Diese Metapher hätte sogar ziemlich gut auf meine Situation gepasst. (Bon Jovi, das tief in mir verwurzelte Haus...) Es wäre gute Motivation gewesen um daran fest zu halten, eben nicht alles aufzugeben. Doch genau das war das absolut Letzte was ich wollte. Ich hätte lieber gesagt: This House Is For Sale! Obwohl der Herr diesmal also textlich endlich mal was persönliches und emotionales abgelieftert hat wie ich es mir immer gewünscht habe, und nicht irgendwas politisches oder irgendein belangloses Larifari,- konnte ich mich mit dem Titel und der Bedeutung diesmal persönlich weniger identifizieren als jemals zuvor! Nach erneutem langen hin und her überlegen, habe ich dann aber doch noch ein Haus gefunden das für mich an der ganzen Sache nicht zu Verkauf steht. Und zwar, meine "eigene Welt". So idiotisch es auch klingt, ja. Ich lasse mir von niemandem mehr meine Ansichten, meine Meinungen kaputtmachen, und ich lasse mir auch erst recht nicht sagen wie ich zu denken, oder zu schreiben habe! Bon Jovi ist für mich nun mal ein Sänger und keine Band, und diese Ansicht (sowie viele Andere) lass ich mir auch nicht nehmen, basta! Allein die Aussage es ist schwerer hier rein zu kommen als einen US-Pass zu bekommen ist für mich Beweis genug! Ich mag zwar nicht 100% richtig liegen, aber so Falsch wie ihr immer tut liege ich weißgott auch nicht! Leute! Ich muss einen Scheiß! Ich verstelle mich nicht mehr für andere Leute im Internet, diese Zeiten sind vorbei. Und ich werde auch, zumindest hier, kein Blatt mehr vor den Mund nehmen. Ich will mich nicht mehr anpassen müssen weil meine Art irgendwelchen Pappnasen nicht gefällt! Ich habe mir das mit Bon Jovi jahrelang aufgebaut, es ist der Letzte Teil meiner Kindheit. Auch wenn es vielleicht zu viel Phantasiert ist,- This House Is Not For Sale! Die Realität kannste vielleicht inne Tonne kloppen, aber nicht das, was ich mir jahrelang aufgebaut habe. Das ist die andere Hälfte. (Jetzt könnte ich hier noch just for Fun eine Verschwöhrungstheorie aufstellen vonwegen Bon Jovi gäbe es zwei mal -  siehe das Wtwya Video, aber lassen wir das)

Also lasst mich gefälligst in Frieden, ihr Banausen! ...

 

Puh, calm down....

Ich weiß zwar nicht, ob es gut für mich ist, mich da nochmals rein zu beißen und wieder zu kämpfen, obwohl es manchmal echt besser ist loszulassen,- aber ich habe mich nun mal so entschieden.

 

Was mich zudem noch richtig entsetzt und skeptisch gemacht hat, war die Tatsache, dass das Album bei den meisten Fans so gut angekommen ist. Denn in den letzten Jahren war das nie so. Ich war immer weit und breit die Einzige die von den neuen Liedern richtig begeistert war. Aus allen Ecken kam nur Hate. Da fragt man sich ja schon was der für idiotische Fans hat, nicht wahr. Doch diesmal war auf einmal alles andersherum. Sie mochten es! Ich verstand die Welt nicht mehr! Und es machte mich skeptisch was das Album betrifft, denn ich mochte erfahrungsgemäß, normalerweise nie das, was ein Großteil dieser Fans mochte, und umgekehrt. Auch wollte ich irgendwie schon allein aus Prinzip jetzt nicht noch die gleiche Musik gut finden wie einige dieser Leute, die mir damals einst das Leben zur Hölle machten. Durch so viele negative Erinnerungen die ich da habe, gönne ich es auch vielen dieser Leute nicht, dass ihnen nochmal ein Album gefällt. Sie haben es meiner Meinung nach einfach nicht verdient! Da läuft doch was richtig schief,- sollte ich jetzt nicht die sein die Glücklich ist, und nicht die?! Auf einmal war echt alles umgekehrt. And that sucks - wie der Amerikaner sagt. ... Ich könnte hier auch schon wieder eine Art Verschwörungstheorie aufstellen, dass vielleicht in sozialen Netzwerken durch Bots eine positive Meinung über das Album propergiert wurde, damit es besser in den Charts da steht. Früher hat meister Bon Jovi schließlich schon Moderatoren mit in den Puff ausgeführt, warum sollte er also heute nicht mehr tricksen?! So viele Fans hat er nun auch wieder nicht, und wenn man mal bedenkt was heutzutage sonst so in den Charts erfolgreich ist scheint es umso merkwürdiger, dass einer wie Bon Jovi plötzlich wieder ganz oben ist. Das kommt mir schon irgendwie manipuliert und erkauft vor, genau wie der dauerhafte Platz 1 für Because we can damals bei Swr3. Komisch, komisch.

 

Direkt in den ersten paar Tagen nach Release hatte ich mir 3 Lieder angehört, fand sie auch allesamt ganz gut und war recht glücklich mit Bon Jovi. Es war wieder ein bisschen so wie früher, manche Dinge ändern sich halt nie. Aber dann hatte ich wieder irgendwas komisches gesehen wodurch wieder Erinnerungen hervorgerufen wurden, und schwupps, lies ich das Album erstmal über 3 Wochen völlig links liegen. (und habe keinen Ton weitergehört) Naja, nicht wörtlich, denn ich besitze es nur digital, sogar nur in "feinster" YouTube qualität. Mehr brauche ich da auch echt nicht mehr. Nach allem was ich durch hab, und wie kackegeizig der Typ machmal rüber kommt, habe ich mir geschworen ich geb für den keinen Cent mehr aus! Dank Deezer & Co gibt es heute eh andere Möglichkeiten. ... Als ich mich dann endlich zum Album aufraffen wollte, kam just an diesem Tag ein uralter Skandal ans Tageslicht. Dadurch war ich dann erstmal wieder so verstört, dass ich das Album nochmals mehrere Wochen habe links liegen lassen. Letzten Endes hat es bis nach Weihnachten gedauert, bis ich das Album endlich komplett durch hatte. Und ja, jetzt bin ich komplett durch.

 

Bevor jetzt wieder ein Shitstorm und eine Hatewelle kommt: Ihr Deppen wisst doch gar nicht wie schrecklich es ist wenn man auf der andern Seite steht!


Nun denn, jetzt habe ich alte Egoistin aber auch mal genug von meinem eigenen Elend geredet. ...


~ Sossy, 22.8.2016 - 4.2.2017